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NSA-Affäre: Spion und Spion


Autor: Hubert Zöller

Bamberg, Sonntag, 21. Juli 2013

Die Deutschen waren in Sachen NSA doch nicht ahnungslos. Vielleicht hat unsere Regierung diesen Eindruck sogar absichtlich erweckt...
Mehrere hundert Menschen beteiligten sich am Samstag vor einem Horchposten des US-Geheimdienstes NSA in Griesheim bei Darmstadt (Hessen) an einer Protestkundgebung gegen die Ausspäh-Aktionen der Amerikaner. Foto: Boris Roessler/dpa


Gottseidank: Die deutsche Regierung und ihre Dienste haben doch mehr von den Spionageaktivitäten der NSA in Deutschland gewusst, als sie glauben machen wollen. Sie haben mitgemacht, sie haben weggesehen und vertuscht, aber eins haben sie nicht: überhaupt nichts mitgekriegt.

Und alles, was sie bis dahin doch nicht so genau gewusst hatten, konnten sie nach der Wiedervereinigung in den Stasi-Unterlagen nachlesen. Wir werden also doch nicht von völligen Ignoranten regiert, wie man bisher annehmen musste.

Im Gegenteil! Vielleicht hat unsere Regierung diesen Eindruck sogar absichtlich erweckt - als Teil einer ausgeklügelten Gegenstrategie. Womöglich haben ja in Wirklichkeit die Deutschen die Superspione.

Dann hat nicht nur die NSA das Bundeskanzleramt und deutsche Unternehmen ausgeschnüffelt, sondern umgekehrt der BND auch das Weiße Haus und amerikanische Konzerne - und die NSA in Sicherheit gewiegt und zielgerichtet mit Datenschrott gefüttert.

Unwahrscheinlich? Ein Blick auf den Zustand von US-Wirtschaft und US-Politik zeigt: möglich wär's.