Noch Klöße im Topf? Einfach ignorieren!
Autor: Irmtraud Fenn-Nebel
Bamberg, Freitag, 14. Februar 2014
Wenn man ganz, ganz ehrlich ist, wirklich ehrlich, hat man beim Anblick richtig übergewichtiger Menschen immer dieselben Gedanken: Wie kann man nur so dick sein?
Wenn man ganz, ganz ehrlich ist und damit ausnahmeweise durchaus nicht frei von Vorurteilen, hat man beim Anblick richtig übergewichtiger Menschen immer dieselben Gedanken: Wie kann man nur so dick sein? Ist es dem Betreffenden egal, wie er aussieht?
Reflexartig schließt sich dann eine ebenfalls schon ritualisierte Überlegung an, um der Person nicht Unrecht zu tun: Vielleicht hat der Körperumfang ja krankhafte Ursachen und derjenige kann gar nichts für seine Fettleibigkeit. Beim Anblick dicker Kinder schließlich drängt sich noch die Frage auf: Wie können die Eltern das zulassen?
Wären Übergewicht oder gar Fettleibigkeit nicht mit körperlichen Schäden und sicher bei manchen Betroffenen auch mit psychischen Folgen verbunden, wäre die Therapie nicht so aufwändig, langwierig und deshalb teuer, könnte man es sich leicht machen: und gerade in Franken alles auf die Genussorientierung schieben.
Die Freude am Essen und Trinken ist einem Einheimischen quasi angeboren und auch Rein g'schneite lernen schnell, was ein rechtes Schäuferla ist, wo es die besten Brotzeiten gibt, das süffigste Bier. Und alles zu vernünftigen Preisen, da ist es schwer, nicht schwach zu werden. Was tun? Ganz einfach: Dorthin laufen oder radeln, wo das Essen auf dem Tisch dampft. Kostet nur ein bisschen Überwindung, hält aber fit.
Und zu Hause nicht fünfmal darauf hinweisen, dass da noch zwei Klöße im Topf wären - und damit subtil zum Reinschlichten verleiten.