Druckartikel: Nicht ohne meine Brille

Nicht ohne meine Brille


Autor: Falk Zimmermann

Bamberg, Mittwoch, 26. März 2014

Er sorgt gemeinhin für die richtige Optik - und bekennt sich jetzt auch öffentlich zu optischen Hilfsmitteln: Karl Lagerfeld. Nicht, dass uns verborgen geblieben wäre, dass sich der "Karl" beständig hinter dunklen Gläsern vor zudringlichen Blicken zu schützen sucht. Aber der wahre Hintergrund überrascht.
Geht nur mit Brille vor die Tür: Karl Lagerfeld. Foto: dpa


So beichtete Lagerfeld dem Magazin "ZEITmann", seit 1967 nicht mehr ohne Brille aus dem Haus gegangen zu sein. Der Meister des schönen Scheins ist nämlich leicht kurzsichtig. Aber dies ist nicht der eigentliche Grund für seinen Hang zur (getönten) Sehhilfe. Vielmehr ist der Modeschöpfer von den mechanischen Schutzqualitäten der Brille angetan, da das Gestell sogar fliegende Trinkgefäße auf Abstand halten kann. Ein Nebenbuhler hatte in einem Nachtclub mit einem Glas nach ihm geworfen und Lagerfeld am Kopf getroffen.

Diese prägende Erfahrung aus den wilden 60ern wirkt bis heute. Hätte jenes Glas den "Karl" am Auge verletzt, wäre ganz sicher eine Augenklappe zu seinem Markenzeichen geworden. So wie einst bei Mosche Dajan, dem früheren israelischen Außenminister. Ob Lagerfeld dann aber auch Mode für Piraten entworfen hätte, bleibt Spekulation.