Druckartikel: Nicht ohne meine Brille

Nicht ohne meine Brille


Autor: Petra Breunig

Bamberg, Montag, 01. Juli 2013

Deutschland ist ein Brillenland. Sagen jedenfalls die deutschen Augenoptiker. Die müssen es wissen, schließlich setzen sie uns die Sehhilfen auf die Nase.
Gut geschützt vor der Sonne, aber auch vor neugierigen Blicken. Eine Brille ist viel mehr als eine Sehilfe. Foto: Franziska Kraufmann/dpa


Zugegeben: Eine Brille kann so einiges. Sie kann witzig, hässlich, zurückhaltend oder auffällig sein.Und sie ist meist so sehr Teil der Persönlichkeit, dass sich Trägerin oder Träger ohne sie irgendwie nackt vorkommen. Ganz zu schweigen davon, dass je nach Sehschwäche, die Welt um einen herum in gnädiger Unschärfe versinkt. Weil ein Leben ohne Brille - frei nach Loriot - zwar möglich, aber irgendwie nicht erstrebenswert ist, machen die Deutschen einen großen Bogen um Laserkorrekturen und setzen sich auch dann eine Brille auf, wenn sie medizinisch gesehen gar keine brauchen würden.

Spätestens am Wochenende werden auch Verweigerer wieder zu Brillen greifen. Dann hat sich der Sommer angekündigt und droht neben hohen Temperaturen auch mit gleißendem Sonnenschein, vor dem man sich wiederum nur mit einer Sonnenbrille schützen kann. Je nach Tönungsgrad hilft sie auch dabei, den Träger selbst zu schützen - im Stra ßencafé beim Leutebeobachten.

Brillenträger aber haben ganz andere Probleme. Sie sind bei diesen Gelegenheiten mit zwei Brillen unterwegs und mehr oder weniger geschickt darin, die Sonnenbrille gegen die "richtige" Brille auszutauschen. Wobei die natürlich auch gegen Kontaktlinsen tauschen könnte. Aber wer will das schon?