Erst wird niemand aus der Bundesliga auf ihn aufmerksam, dann wird er auch noch von Amts wegen für tot erklärt: Lothar Matthäus, einer der besten Fußballspieler aller Zeiten in Deutschland, hat einfach kein Glück. Oder geht es jetzt aufwärts?

Mit ihm hat sogar Peter Neururer Mitleid. Der Fußballlehrer kann es nicht glauben: Lothar Matthäus, Deutschlands erfolgreichster Kicker, kriegt hierzulande keine Chance als Trainer? Klar: In Sachen Selbsteinschätzung liegen beide nicht weit auseinander. Während sich der eine als Chefcoach von Real Madrid wähnt, dann aber doch immer wieder beim VfL Bochum landet, kann "Loddar" noch immer nicht verstehen, warum er nicht den gottähnlichen Status von Franz Beckenbauer erreicht: "Wir sind gar nicht so weit auseinander!"

Nun: Was die Fußballerkarriere betrifft, sicherlich. Wer aber seine amourösen Abenteuer damit begründet, dass sich der liebe Gott über jedes Kind freue, ist Lichtgestalt. Wer sich hingegen bei Tingeltouren durch Osteuropa eines Partygirls nach dem anderen bedient und dazu noch den einen oder anderen verbalen Fehltritt leistet, eben Schlichtgestalt.

Fair ist das nicht, da hat Neururer schon recht. Und dass sich Matthäus jetzt aufregt, dass ihn Behörden auch noch für tot erklärt haben... geschenkt. Aber vielleicht hat das Mediengedöns darüber doch sein Gutes, weil endlich ein Vereinsboss erkennt: Matthäus ist nicht tot, er ist nur in Budapest gemeldet. Wenn auch noch der Mitleidsfaktor hinzukommt - vielleicht gibt's dann endlich eine Chance?