Dobrodošli! Willkommen! Der Gruß an das 28. Mitglied der Europäischen Union fällt verhalten aus, obwohl Kroatien formell seine Reifeprüfung bestanden hat. Ein Land in wirtschaftlicher und sozialer Schieflage stößt zu einem Staatenbund, der sich in einer nicht viel besseren Ausgangssituation befindet.
Die Furcht vor einem weiteren Land am Tropf der EU dämpft die Freudenrufe über den räumlich ausgeweiteten Verbund für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Sicherheit und Frieden.
Erstickt wird der Jubel über das neue Mitglied von der Aussicht, mühsam erwirtschaftete EU-Gelder könnten in dem lange noch nicht korruptionsfreien Land versickern. In mindestens einem Punkt schlägt die Freude über den neuen Partner sogar ins Gegenteil um: Die Weigerung Kroatiens, den mit internationalem Haftbefehl gesuchten ehemaligen Geheimdienstchef an Deutschland auszuliefern, zeugt von einem nach wie vor weit auseinander klaffenden Verständnis von Recht und Ordnung.
Der Beitritt Kroatiens ist unter diesen Voraussetzungen auch in Deutschland alles andere als populär. Deshalb verzichtete die Kanzlerin darauf, den Kroaten bei den Beitrittsfeiern persönlich den Gruß "dobrodošli" zu überbringen. Drei Monate vor der Bundestagswahl vermeidet sie alles, was ihr beim Wahlvolk Minuspunkte einbringen könnte.
Wenn die Integration Kroatiens in die EU gelingen soll, dann muss das "dobrodošli", der Willkommensgruß, zwingend mit einem "Izvolite!", einem anspornenden "Nur zu!", verknüpft werden. Kroatien darf die Reformbemühungen nicht drosseln. Korruption, Bürokratie und staatliche Lenkung müssen abgebaut werden. Sonst führt die Liberalisierung, der Konkurrenzschock dazu, dass die Arbeitslosigkeit - 18 Prozent im Schnitt; fast 50 Prozent bei den unter 24-Jährigen - weiter steigt und das reizvolle Urlaubsland an der Adria zu einem weiteren Problemkind der EU wird.
Erstickt wird der Jubel über das neue Mitglied von der Aussicht, mühsam erwirtschaftete EU-Gelder könnten in dem lange noch nicht korruptionsfreien Land versickern. In mindestens einem Punkt schlägt die Freude über den neuen Partner sogar ins Gegenteil um: Die Weigerung Kroatiens, den mit internationalem Haftbefehl gesuchten ehemaligen Geheimdienstchef an Deutschland auszuliefern, zeugt von einem nach wie vor weit auseinander klaffenden Verständnis von Recht und Ordnung.
Der Beitritt Kroatiens ist unter diesen Voraussetzungen auch in Deutschland alles andere als populär. Deshalb verzichtete die Kanzlerin darauf, den Kroaten bei den Beitrittsfeiern persönlich den Gruß "dobrodošli" zu überbringen. Drei Monate vor der Bundestagswahl vermeidet sie alles, was ihr beim Wahlvolk Minuspunkte einbringen könnte.
Wenn die Integration Kroatiens in die EU gelingen soll, dann muss das "dobrodošli", der Willkommensgruß, zwingend mit einem "Izvolite!", einem anspornenden "Nur zu!", verknüpft werden. Kroatien darf die Reformbemühungen nicht drosseln. Korruption, Bürokratie und staatliche Lenkung müssen abgebaut werden. Sonst führt die Liberalisierung, der Konkurrenzschock dazu, dass die Arbeitslosigkeit - 18 Prozent im Schnitt; fast 50 Prozent bei den unter 24-Jährigen - weiter steigt und das reizvolle Urlaubsland an der Adria zu einem weiteren Problemkind der EU wird.