Ärger um Fastnacht in Franken: Feierwehrkapell'n auf unterstem Niveau
Autor: Achim Muth
Veitshöchheim, Dienstag, 06. Februar 2018
Fastnacht in Franken erreichte 2018 tolle Quoten. Doch bei all dem Lob gab es auch einen neuen Tiefpunkt für die Erfolgsshow des BR. Ein Kommentar.
Wer die Fastnacht mag, für den war die 31. Auflage der Live-Prunksitzung in Veitshöchheim ein mit vielen Höhepunkten gespickter, sehr unterhaltsamer und wunderbarer Abend. Der Zuschauer konnte für ein paar Stunden die Alltagssorgen vergessen. Also alles gut? Nicht ganz. Denn diese Sendung könnte eine Zäsur bedeuten. Der überraschende Rückzug von Bernhard Schlereth, Präsident des Fastnacht-Verbandes Franken als einer der Macher hinter den Kulissen, wird das Format verändern.
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Bei allem Lob für "Fastnacht in Franken", die tollen Quoten sollten nicht den Blick vernebeln auf einen Tiefpunkt: Dass im Verband und beim Bayerischen Rundfunk offenbar erst nach der Generalprobe der Auftritt der Altneihauser Feierwehrkapell'n einer kritischen Bewertung unterzogen wurde, verwundert. Wenn es eine Kontrolle gibt, dann hat sie in diesem Fall versagt.
Die Fastnacht darf derb sein, sie darf auch wehtun, sie soll Finger in Wunden legen und Verfehlungen in Politik und Gesellschaft klar benennen. Die Fastnacht darf vieles, aber sie darf nicht alles. Eine Frau nur wegen ihres Alters und ihrer Liebe zu einem jüngeren Mann zu beleidigen, das sollte niemand tun. Auch kein Narr. Eine Maske darf den Anstand und das Einstehen für Werte nicht verstecken.
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Die Feierwehrkapell'n hat über Jahre den Erfolg von "Fastnacht in Franken" entscheidend mitgeprägt, der freche Blick von außen auf das oft selbstbeweihräucherte Frankenland machte Spaß. Vielleicht aber ist es nach zwölf Jahren an der Zeit für Norbert Neugirg und seine Mannen, sich in Veitshöchheim ein Stück weit neu zu erfinden. Von Achim Muth