Unser Kommentator findet, dass die Corona-Maske eigentlich doch nicht so schlimm ist, wie man denkt. Für ihn hat die Maskenpflicht nichts mit einer Beschneidung der Grundrechte zu tun: Sie ist trotz des Hasses, den sie auf sich zieht, eine sinnvolle und erträgliche Schutzmaßnahme.
Das Jahr 2020 ist nicht nur für die Wirtschaft und für das Gesundheitssystem eine Herausforderung, sondern auch für den Verstand. Denn, wenn man die Kommentare und Meinungen vieler Menschen unter diversen Facebook-Posts liest, wird einem klar, dass der Kampf gegen die Desinformation, längere Zeit in Anspruch nehmen wird, als der gegen die Pandemie.
Vielleicht ist das mittlerweile auch einfach Tradition: Das Meckern oder das Um-sich-werfen mit nicht wissenschaftlich fundierten Aussagen. Dabei spielt es gar keine Rolle mehr, was in Berlin beschlossen wird, die Kommentarsektion formiert sich immer gleich: Mit Großbuchstaben geschriebene kurze kritische Aussagen, die Eindruck machen sollen. Mit dabei der neue Trend und damit auch das neue angebliche Feindsymbol der freiheitlich demokratischen Grundordnung: Die Corona-Maske oder umgangssprachlich, man halte sich fest, der MAULKORB.
Die Maske ist nicht so schlecht, wie man denkt
Die Corona-Maske ist derzeit das verhassteste Thema vieler Kommentatoren. Hinter der Maskenpflicht wird keine Schutzmaßnahme, sondern ein Boykott der Regierung und der bösen Politiker, vermutet. Diese würden alles versuchen, den Menschen die Grundrechte zu entziehen und sich selbst zu bereichern. Im Dunkeln hauen die sogenannten "Erwachten" ihre Parolen in die Tasten und versuchen die Kommentarsektionen für sich zu gewinnen.
Bei der "Corona-App" war der Aufschrei ebenfalls groß. Auch hier haben die fleißigen Kommentatoren ihre langersehnte Sternstunde gesehen. In diversen Foren und unter Facebook-Posts wurde ständig versucht auf ein mögliches Datenleck aufmerksam zu machen. Allein, dass sich jemand in Facebook - wohlgemerkt einem Social-Media-Netzwerk - darüber auslässt, dass er Angst hat, seine Daten könnten missbraucht werden, ist sehr fragwürdig.
Apropos fragwürdig: Bei den Maskengegnern wird man, was das angeht, auf eine wahre Goldader fragwürdiger Aussagen stoßen. Der Maulkorb ist nämlich nicht nur Godzilla für die Grundrechte. Nein, es geht sogar noch besser: Neuerdings meinen viele Kommentatoren zu wissen, dass Masken auch noch ein Gesundheitsrisiko sind, sprich, dass sie nicht gegen Corona schützen, sondern - ja, das ist wirklich deren Meinung - die Lunge dauerhaft schädigen. Zwischendurch wird sich schnell eine Zigarette angezündet und dann weiter kommentiert. Bemerkenswert ist vor diesem Hintergrund, dass laut einer Studie internationaler Wissenschaftler Corona-Fake-News Hunderten Menschen das Leben kosteten (siehe Update vom 11.08.2020, 12.032 Uhr).
Das Misstrauen nimmt zu und macht Aufklärung schwierig
Auch das allgemeine Misstrauen der Regierung gegenüber wird immer größer. Denn, obwohl es eigentlich keinen stichhaltigen Grund dafür gibt, vermuten viele hinter der ganzen Pandemie immer noch einen riesigen Schwindel.
- "Corona gibt es nicht. Die Maske ist deswegen nicht nötig und von der Regierung nur eingeführt worden, um langsam aber sicher der Diktatur einzuleiten. Die wollen sich alle nur bereichern. "
Der Kommentator schreibt regierungsunkritisch. Was soll eine Maskenpflicht bewirken, wenn es kaum noch Erkrankte oder Tote gibt. Es gibt genügend andere Meinungen, um diese zu ignorieren
Leider ist die Vernunft und die Einsicht wie in diesem Kommentar zu lesen nicht nur in Deutschland, sondern in weiten Teilen der Welt doch eher die Ausnahme. Das ist andererseits aber auch wieder kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Instagram, Twitter, Facebook & Co. bereits bei den Kindern und Jugendlichen einen deutlich höheren Wahrnehmungsstellenwert haben, als ein Schulbuch. Die Wertigkeit von Wissen, Wissenschaft und Kompetenz geht leider gerade durch die Digitalisierung immer mehr verloren, Experten warnen sogar schon mit Buchtiteln wie "Wie die Digitalisierung uns und unsere Kinder verblödet". Wenn die Menschheit so weiter macht und nicht bereits verloren gegangenes Wissen (dazu gehört auch eine Allgemeinbildung zu Gesundheit und Hygiene, wie sie unsere Großeltern durchaus hatten) wieder aus der Versenkung holt, dann ist die Menschheit auf dem besten Weg, sich abzuschaffen. Der Planet Erde ist um ein vielfaches älter, als die Menschheitsgeschichte, und er hat diesen "Eiterpickel Menschheit" nicht nötig, sondern kann sich mit der Kraft der Natur problemlos dessen entledigen. Hochmut (gerade der Menschheit) kommt vor dem Fall, das sollte man nicht übersehen.
100% Zustimmung, der Ersteller dieses Kommentars spricht mir aus der Seele...DANKE!