Wie zeigt man Anerkennung für Pflegekräfte? Nicht durch einmaliges Klatschen aus dem Fenster, meint unser Autor Bastian Sünkel.
Es ist nicht so einfach mit der Anerkennung. Man kann so oft aus dem Fenster klatschen wie man will. Wenn sie nicht da ist, nicht von denjenigen wahrgenommen wird, die sie verdienen, ist es so wie das Wetter vor dem Fenster: ein graues Nichts.
Wenn BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Beierwaltes von Anerkennung spricht, meint er keine kurzfristige Erscheinung, die so wechselhaft sein soll, wie das Wetter. Wenn im Frühjahr noch geklatscht wird, herrschen im Winter Vorbehalte gegenüber Pflege- und Krankenhauspersonal.
Immer dort, wo ein Infektionsherd ausbricht, haben die Angestellten in ihrer Freizeit mit bösen Blicken und Zurechtweisungen zu kämpfen. Er spricht viel mehr von andauernder Wertschätzung über die Pandemie hinaus.
Was also tun? Für den Staat bedeutet Anerkennung zeigen, Pflegeberufe finanziell aufzuwerten und den Personalmangel auf Dauer zu beseitigen. Für jeden Einzelnen heißt das, sich vor Augen zu führen, was in den sozialen Einrichtungen geleistet wird. In Ganzkörperschutz und mit trockener Kehle, unter Schweißausbrüchen und der permanenten Angst, sich zu infizieren und das Virus an Schwächere weiterzugeben.
Da ist das "Danke" unter flüchtig Bekannten und Nachbarn ein Anfang. Doch wichtiger ist es, sich selbst daran zu erinnern, was in der Pflege nicht nur in Corona-Zeiten geleistet wird.

Leider haben diese lieben Pflegerkräfte keine Lobby!
Da werden betrügende Autohersteller mit Milliarden unterstützt ...... "schraubende Bandarbeiter" scheinen wichtiger zu sein als Pfleger die für die Rettung von Menschenleben ihre Gesundheit aufs Spiel setzen! Geht's noch?
Merkel, Söder und alle Gesundheitsminister (derzeitige und alle bisherige) sind doch Versager! Anstatt was für alle Bereiche der Pflege was zu tun (Bezahlung, Entlastung, Unterstützung) ..... nicht nur verbaler Lob und Händeklatschen ........ reden die nur ...... sie sollten sich nur noch schämen ...... eigentlich müsste man diese Politiker fristlos entlassen ...... bei einem Autobauer würde das geschehen!
Das Schlimme ist die Gewinnmaximierung in der Pflege. Für dieses Ziel werden seit Jahrzehnten Pflegekräfte ausgenutzt und ausgebeutet. Etliche Altenheime sind für die Eigentümer eine wahre Goldgrube, Tarife werden dafür systematisch unterlaufen. Oft fehlt es nicht nur an Personal, sondern auch an Arbeitsmaterialien. Gut ausgebildete Pflegekräfte müssen noch "nebenbei" die Putzarbeiten erledigen, damit Reinigungspersonal eingespart werden kann. Das hat Rückwirkungen auf das Image der Pflegeberufe. Trotz immer höher werdenden Qualitätsansprüchen und Qualifikationen sind Pflegekräfte in der öffentlichen Wahrnehmung "dümmliche Töpfeschwenker", die einfach durch Hausfrauen, Langzeitarbeitslose, Flüchtlinge, etc. ersetzt werden können. Pflegekräfte, die Missstände anprangern, fliegen raus. Gewerkschaftlich organisierte Pflegekräfte müssen damit rechnen, unter einem Vorwand gekündigt zu werden. Es hat seinen Grund, warum viele gut ausgebildete Pflegekräfte umsatteln oder ins Ausland abwandern. All das ist hinlänglich bekannt, doch die Politik sieht weg. Bis auf Absichtserklärungen beispielsweise im Wahlkampf ist bisher nichts passiert. Die Gesellschaft möchte nicht mit Krankheit, Alter, Tod konfrontiert werden und schiebt die Problematik weit von sich. Und in der Pandemie stellt man dann erstaunt fest: es fehlt Pflegepersonal - ja, warum wohl? Das Schulwesen ist eine staatliche Aufgabe, warum nicht das Gesundheitssystem? Wenn Politik und Gesellschaft nicht endlich ihre Aufgaben begreifen, wird sich auch nach der Pandemie nichts ändern. Da retten uns auch nicht abgeworbene Pflegekräfte aus dem Ausland, die in ihren Heimatländern händeringend gebraucht werden. Eine ganz liebe, friedliche und ansonsten sehr diplomatische Altenpflegerin stellte fest: "Dem Nächsten, der klatscht, dem haue ich in die Fresse".
von klatschen auf den balkonen haben die pflegekräfte auf jeden fall gar nix!
eine gerechte entlohnung...und zwar das ganze jahr über, anstatt eines lächerlichen einmalbonus
es ist eine schande, wenn man sich vor augen hält, was in diesem land profifußballer oder manager verdienen....und diejenigen, die unsere kranken und alten pflegen, werden mit almosen abgespeist
Guter Komentar, wer in so einem Beruf nicht arbeitet, oder in seinem näheren Umfeld keinen hat der in so einem schweren Beruf arbeitet, weis leider wenig über die Probleme die dieser Beruf mit sich bringt, wie unsere Politiker in einem Wahljahr, die viel versprechen, aber es wird sich auf langer Sicht nix ändern, solange von der Politik nur geredet aber nicht ernsthaft gehandelt wird.