Druckartikel: Klausuren weg: Das ist Behördenmurks

Klausuren weg: Das ist Behördenmurks


Autor: Matthias Litzlfelder

Bamberg, Freitag, 04. Sept. 2020

Das Verhalten des Kultusministeriums im Fall von verschlampten Prüfungen ist unerhört, meint unser Kommentator.
Foto: Frank Rumpenhorst, dpa


Es ist kaum zu glauben, wie mit den Prüflingen im Ersten Staatsexamen für das Lehramt, deren Prüfungen verloren gegangen sind, umgegangen wird. Lapidar und kurz wird vom Kultusministerium ein "außerordentliches Bedauern" ausgedrückt. Dann wird auf eine Folge verwiesen, die man nur als unfair bezeichnen kann. Leidtragende sind die Studierenden. Die Verursacher dieser Schlamperei müssen mit keinen Konsequenzen rechnen. Es ist die Arroganz eines Machtapparats, der für die Betroffenen nichts als ein Achselzucken übrig hat, in dem Bewusstsein, dass die Verursacher der Schlamperei in den eigenen Reihen nicht gefunden werden können. Notfalls verweist man auf den Datenschutz, wenn es darum geht, die Versendungswege nachzuverfolgen.

Dieser Missstand ist nicht länger hinnehmbar. Klar handelt es sich um einen komplexen Korrekturprozess. Aber der fortdauernde Verweis einer Behörde darauf, dass "das immer wieder mal vorkommt", befriedigt nicht. Lassen Sie sich etwas einfallen Herr Kultusminister Piazolo! So kann es nicht weitergehen.