Für manche ist Chanel No. 5 der Inbegriff luxuriösen Geschmacks, andere haut das Parfüm beinahe aus den Schuhen. In Paris widmet sich jetzt sogar eine Ausstellung dem berühmten Lockstoff.


Liebe geht durch die Nase, wie wir durch die Geruchsforschung abgesichert wissen. Wir können jemanden riechen - oder eben nicht. Und so teilt unser Riecher die Menschen rasch in Freund und Feind ein. Gerüche sind also mächtig. Manchmal sogar eine Wucht! Man denke nur an Begegnungen mit Damen aus Industrie und Adel in einem Hotelfahrstuhl. Deren Luxus und Eleganz ist nicht nur aus nächster Nähe sichtbar, sondern derart barock duftend, dass sie von einer unsichtbaren Mauer umgeben scheinen. Das Phänomen hat sogar eine Nummer, No. 5. Genauer gesagt, Chanel No.5. Noch immer verfehlt der 1921 kreierte Duft seine Wirkung nicht. Er ist ein Statement, steht für eine Haltung. So wie Gucci-Handtaschen oder Prada-Pumps.

Chanel No.5 ist also ein Klassiker, der vor allem Menschen mit einem über die Jahre geschulten Näschen anlockt. Deren Faszination für den Luxusduft geht indes soweit, dass sich in Paris sogar eine Ausstellung dem berühmten Lockstoff widmen darf. Wir stellen uns das so vor: Beinahe schwebend flanieren die Besucher der Schau durch die Ausstellungsräume, müssen kaum die Augen aufschlagen, schließlich geht es immer der Nase nach. Bis irgendwann im Zentrum ein riesiger Flakon auftaucht - dessen Duft sogleich alle aus den Schuhen haut.