Ice Bucket Challenge: Promis und das Eiswasser
Autor: Petra Breunig
Bamberg, Montag, 25. August 2014
Am Anfang war der gute Zweck, nämlich Aufmerksamkeit zu lenken auf die Muskelkrankheit ALS. Doch dann haben Prominente entdeckt, dass sie sich nur Eiswasser über den Kopf schütten müssen, um wahrgenommen zu werden.
Um es gleich zu sagen: Ich schütte mir nicht Eiswasser über den Kopf, um mich mit einem mehr oder weniger verwackeltem Video im Internet zu präsentieren. So wie viele Prominente und Leute die sogenannte Ice Bucket Challengeals reines Instrument zur Selbstdarstellung nutzen.
Dabei ist die ursprüngliche Idee eine durchaus ehrenwerte: Aufmerksamkeit wecken für die schreckliche Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, die Muskeln so schwächt, dass sich die Betroffenen nicht mehr bewegen können und auf umfassende Hilfe angewiesen sind. Und wie könnte man das besser tun als mit einem Video? Leider aber kommt dieser Aspekt bei vielen überhaupt nicht vor - ganz zu schweigen davon, dass man Informationen über die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke meist vergeblich sucht.
Wer sich über diesen Hype und die Auswüchse dieses Internets aufregt, verkennt, dass viele ohne Twitter oder Facebook nie auf die Idee gekommen wären, Gutes zu tun. Denn es sind die unbekannten, ganz normalen Menschen, die weder ein Video machen noch in die weite Welt hinausposaunen, dass sie sich privat für dieses und ähnliche Projekte auf unterschiedliche Weise engagieren und auch Geld spenden, ganz ohne Eiswasser.