Jeder Fünfte wünscht sich laut einer Umfrage einen König in Deutschland. Aber wie das wohl wäre, selbst ein Monarch zu sein?


Ach, diese Holländer, Schweden, Belgier und Norweger haben es gut. Und erst die Briten! Sie alle nennen Königshäuser ihr Eigen, huldigen mit güldener Lust den Monarchen, teilen das königliche Leid, erfreuen sich an den Sternstunden der gekrönten Häupter und geben ihren hochwohlgeborenen Repräsentanten ordentlich Zunder, wenn diese ins moralische Fettnäpfchen treten. Und was machen wir? Wir schauen uns ratlos um und selten hinauf zu unserem wenig glamourösen Kreis der Staatslenker und
-lenkerinnen.

Dann vielleicht doch lieber selbst ein König? Wie das wohl wäre? Endlich einmal zurechtrücken, was "da oben" nicht rund läuft. Endlich einmal mit Verve durchregieren - statt sich im Kleinklein der Konsensrepublik zu verlieren. Und man könnte dabei - ganz nach Rio Reiser - auch noch "schicker als der Schmidt und dicker als der Strauß" durchs Königreich schreiten.

Andererseits: Hermelin, Reichsapfel und Krone sind eigentlich keine erstrebenswerte Garderobe. Und immer auf diesem Thron hocken und dem eifernden Geschwätz des Hofnarrs lauschen? Och nö. Rauschende Feste im Schloss? Auch kein Argument. Da hängt einem der ewig schnorrende Hofstaat am Ärmel... Und am Ende muss man dann trotzdem abdanken - na super! Da bleiben wir doch lieber Otto Normal.