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Hessens Ministerpräsident küsst die Königinnen


Autor: Hubert Zöller

Bamberg, Sonntag, 03. November 2013

Mit Hoheiten lässt sich noch Staat machen. Im strikt republikanischen Hessen gibt es jede Menge gekrönter Häupter mit klangvollen Namen, so die Büdesheimer Laternenkönigin, die Gambacher Erdbeerkönigin oder den Apfelweinkönig aus Liederbach.
Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU, rechts) begrüßt am 03.11.2013 im Biebricher Schloss in Wiesbaden verschiedene "Hessische Majestäten" mit einem Kuss. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa


Nicht nur der fränkische, auch der hessische Adel hat in der Vergangenheit in den europäischen Königshäusern kräftig mitgemischt. Nassau und Waldeck-Pyrmont haben es zu Königswürden in den Niederlanden gebracht, Battenberg zumindest zum Prinzgemahl der Queen.

Im eigenen Land war es mit Königen dagegen nicht so weit her, abgesehen von einem Bruder Napoleons, der ein paar Jahre in Kassel regierte. Umso mehr hat sich in Hessen offenbar die Sehnsucht nach königlichem Glanz erhalten. Und so hat Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier gleich 260 Königinnen eingeladen. Na ja, ganz so glanzvolle Namen wie früher waren nicht vertreten.

Gekommen waren neben jeder Menge Weinköniginnen unter anderem die Bibliser Gurkenkönigin, die Bundesäppelwoikönigin Renate II., aber auch die Miss Bembel. Bouffier hat sie alle abgeküsst. Das dürfte dann doch wieder mit der republikanischen Gegenwart versöhnen. Denn dass sich ein hessischer Ministerpräsident gleiches bei Besuchen der Königin der Niederlande oder der Queen getraut hätte, davon ist nichts überliefert.