Harte Arbeit verdient Lohn - ein Kommentar
Autor: Vanessa Schneider
Bamberg, Donnerstag, 15. August 2013
Wer sich jeden Tag im Job anstrengt, muss ausreichend bezahlt werden. Kritiker befürchten, dass durch den Mindestlohn die Preise für die Kunden ansteigen. Doch gerade in der Dienstleistungsbranche könnte die Lohnuntergrenze funktionieren.
Beim Brötchenkauf, Strähnchen färben oder an der Biertheke ist der Angestellte schließlich direkt am Kunden. Die persönliche Beziehung, die dabei entsteht, lässt die Preissteigerung für das Getränk, die Frisur oder den Kuchen locker aushalten.
Nur wer sich geschätzt fühlt, macht seine Arbeit gern. Dazu braucht es auch eine angemessene Bezahlung. Aber ein gestresster Frisör, der nicht weiß, wie er seine Miete oder den Wocheneinkauf bezahlen soll, kann den Kunden schwer in Wohlfühlstimmung bringen. Unzufriedene Beschäftigte machen unzufriedene Kunden - und die kommen nie wieder.
Arbeitgeber dürfen deshalb nicht am Gehalt ihrer Angestellten sparen. Die Politik sollte dafür den Grundstein legen - in Form eines gesetzlichen Mindestlohns, um Existenzängste bei den pflichtbewussten und fleißigen Beschäftigen gar nicht erst entstehen zu lassen.