Für 'n Appel und 'n iPod
Autor: Günter Flegel
Bamberg, Freitag, 24. Januar 2014
Dass Kinder Spinat in Form grüner Quader malen und sich wundern, wie so ein Fischstäbchen in freier Wildbahn schwimmen kann, zählt zu den modernen Märchen. Kinder wissen natürlich, dass Fischstäbchen wie der Spinat auf Bäumen wachsen.
Scherz beiseite. Die Welt hat sich nicht nur im Kochtopf in den letzten Jahren so rasant gewandelt, dass es an der älteren Generation ist, sich zu wundern. Das Startsignal für diese irre Entwicklung, die etwas von einer Zeitreise in die Zukunft an sich hat und immer noch an Tempo zulegt, lässt sich genau datieren: Es war der 24. Januar 1984.
Damals präsentierte der Computer-Konzern Apple seinen Macintosh, den ersten "handlichen" Personalcomputer. Der konnte zwar auch noch nicht viel mehr als der klobige Konkurrent von IBM, hatte aber schon alles, was einen Computer ausmacht, wie die Welt ihn heute kennt: grafische Oberfläche, Maus ... 1984 war der Nutzen der Rechenmaschine begrenzt. Wenig Speicher, langsam, keine Rede vom Worldwideweb.
Niemand konnte ahnen, welchen Siegeszug der Computer nehmen würde. Apple schaffte es sogar, über die praktische Anwendung hinaus zum Kult zu werden. In 30 Jahren wird sich jedes Kind fragen, was um alles in der Welt Computer, iPhone und iPod mit Apfelschorle zu tun haben. Wachsen Rechner auch auf Bäumen?