Verordnungen, Gesetze, Kontrollen und Restriktionen - das ist der Kanon, der uns beim Umgang mit Lebensmitteln in Sicherheit wiegen soll. Das klingt in unseren (deutschen) Ohren natürlich zunächst nach Überprüfbarkeit und einer umfassend geregelten Welt.

Diese Welt indes ist eine Scheinwelt. Wir können noch so viel Papier bedrucken, noch so viele kluge Gremien tagen lassen - ein Risiko bleibt immer. Denn schließlich existiert - wie eigentlich in allen Lebensbereichen - der Faktor Mensch. Und damit kommt die alte Erkenntnis zum Tragen, dass es zu jeder Regel zumindest einen gibt, der sie bricht. Ekelfleisch-Skandale, dioxinverseuchte Eier, total verdreckte Bäckereien - hinter all diesen Verfehlungen stecken Menschen. Die handeln aus Gewinnsucht, Überforderung, was auch immer. Dem tatsächlich beizukommen würde bedeuten, ganze Heerscharen von Kontrolleuren durchs Land zu schicken - diese müssten quasi tagtäglich bei Herstellern, Händlern und Verarbeitern von Lebensmitteln ein und aus gehen. Ein schier unmögliches Unterfangen, das der Verbraucher zudem mit Höchstpreisen goutieren müsste.

In der realen Welt bleibt es derweil weiter unappetitlich. Ein kleiner Trost am Rande: Allen Lebensmittelskandalen zum Trotz leben wir ja noch. Und ja, es gibt sie : die Metzger, Bäcker, Hofladen-Besitzer und Gastwirte, denen wir vertrauen. Und manchmal ist es einfach besser, dass man nicht so genau weiß, was man da gerade isst...