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Energiewende: ein Kampf jeder gegen jeden


Autor: Matthias Litzlfelder

Bamberg, Dienstag, 02. April 2013

Die Windstrom-Revolution auf See droht auszufallen. Droht ein Tod auf Raten für die teure Offshore-Windenergie auf See?
Windräder des Offshore-Windparks EnBW Baltic 1 Foto: Bernd Wüstneck/dpa


Es ist noch nicht lange her, da waren sich die Deutschen einig, dass die mittelfristige Zukunft ihrer Energieversorgung in einem Mix aus verschiedenen Energieträgern bestehen soll. Es gab Visionen, es herrschte Aufbruchstimmung und am Ende stand ein großes Ziel: möglichst schnell die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern zu erreichen, um irgendwann auf Kohle, Öl, Gas oder Uran verzichten zu können.

Energiewende wird dieses Projekt genannt. Doch die Projektarbeit ist alles andere als vorbildlich. Ziele werden ausgeben und sofort wieder infrage gestellt. Was heute noch Zukunftstechnologie ist, wird morgen schon als zu teuer abgelehnt. Mittlerweile drängt sich der Eindruck auf, als kämpfe jeder gegen jeden. Weil der Ausbau der Netze nicht vorankommt, wird jetzt sogar die Offshore-Windkraft, also die von Windrädern auf See erzeugte Energie, mies gemacht.

Es ist der falsche Weg, die Energieformen gegeneinander auszuspielen. Mag sein, dass eine Windanlage an Land leichter zu warten ist als auf See. Dafür weht auf dem Meer der Wind stärker und verlässlicher. Und eine dort gebaute Anlage stört viel weniger das ästhetische Empfinden der Bevölkerung.

Letztlich hat jede Form der Energiegewinnung Vor- und Nachteile. Wichtig ist nur eins: Die Politik muss ihre getroffenen Entscheidungen durchziehen, muss Planungssicherheit für Investoren schaffen. Wenn zum Beispiel ein Gaskraftwerk für die Grundlast (noch) notwendig ist, so braucht dieses eine Abnahmegarantie - sonst baut es niemand. Genauso wichtig bleibt die Förderung aller erneuerbarer Energien, sonst werden sich diese nicht weiterentwickeln. All dies erfordert Mut und Zielstrebigkeit - derzeit Fremdworte in der deutschen Energiepolitik.

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