Neulich war ich eine Woche im Urlaub - ohne Handy, sozusagen. Der Campingplatz direkt an der Altmühl entpuppte sich als ein einziges, riesiges Funkloch. Es war ein Traum. Ein Kommentar von Rupert Mattgey.
Eine Woche ohne Handy: Manche machen das freiwillig als "digitalen Detox", ich wurde ohne Vorwarnung dazu gezwungen. Angekommen am Campingplatz an der Altmühl gab mein Handy plötzlich und unerwartet den Geist auf. Das Gerät selbst funktionierte einwandfrei, aber der Empfang war weg. Komplett. Kein einziger Empfangsbalken weit und breit in Sicht, der Name des Netzbetreibers - verschwunden. Kein Internet, kein WhatsApp, kein Telefon, nicht mal eine lausige SMS. Ich war im Funkloch.
Davon war nichts auf der Internet-Seite des Campingplatzes gestanden.
"Funktioniert dein Handy?", maulte ich in Richtung meiner Frau. "Ich habe null Empfang!" Sie warf einen Blick auf ihr Display und sagte "Nö." Sie sagte es, als würde es sie nicht im Geringsten kümmern. Sie sagte es mit einem Lächeln. Irritiert hielt ich mein Handy gen Himmel, wartete auf den einen rettenden Balken, aber er kam nicht. Das versuchte ich an diesem Tag noch ein paar Mal, das Ergebnis war stets dasselbe. Das hier war keine Störung. Es war kein temporärer Netzausfall. Das hier war ernst.
Das Handy machte dann Urlaub im Handschuhfach
An diesem Abend bin ich noch einen halben Kilometer gelaufen, vor zur Wirtschaft am Badesee, bis das Empfangs-Icon plötzlich zuckte und ein Balken meine wiederhergestellte Verbindung zur Welt anzeigte. Ich telefonierte mit meiner Schwester, weil sie an diesem Tag Geburtstag hatte. Danach packte ich mein Handy ins Handschuhfach meines Autos und habe es für den Rest der Woche nicht vermisst. Nicht ein einziges Mal.
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Am nächsten Morgen beim Brödla-Kaufen im Kiosk belauschte ich zufällig ein Gespräch. "Internet ist hier aber nicht so toll, oder?", meinte ein barttragender Mit-Camper und hielt der Verkäuferin sein totes Handy unter die Nase wie ein überfahrenes Stinktier. "Internet? Da sind wir hier das Tal der völlig Ahnungslosen", sagte die nette Kiosk-Verkäuferin lachend. "Ist doch auch mal schön, oder?" Mein Mit-Camper brummte etwas Unverständliches in seinen Bart, ich war mir nicht sicher, ob er es wirklich auch schön fand.