Die Welt des Fußballs steckt bisweilen voller paradoxer Rätsel. Ja gut äh, könnte man dazu in schönstem Beckenbauerisch sagen, das hat die Fußball-Welt mit der restlichen Welt gemeinsam. Aber weil die Fußball-Erklärer uns gerne auch den Sinn des Lebens erklären, sollte man gerade in aufgewühlten WM-Momenten ruhig genauer hinhören.

Als zum Beispiel der amtierende Weltmeister Spanien so jämmerlich von seinem Thron plumpste, da wusste die Internationale der Fußball-Weisen sofort, woran es lag: Die spanische Mannschaft sei einfach nicht mehr hungrig genug nach Titeln. Sie sei halt satt, und wer satt ist, der ist (oder isst) nicht mehr bissig.
Klar, wer nicht bissig spielt, der gewinnt nix. So jedenfalls steht es im Handbuch der Phrasendrescher, aus dessen Repertoire Reporter das Gekicke wortreich zu begleiten pflegen. Aber was ist, wenn ein Spieler so hungrig nach dem Titel ist, dass er den Gegner richtig wegbeißt? So wie das hungrige Uruguay das satte Italien? Dann ist es ein Fall für den Staatsanwalt. Fifa, übernehmen Sie!