Eines ist sicher: Die Sicherheitskonferenz in München hat nicht dazu beigetragen, den Konflikt zwischen Opposition und Regierung in der Ukraine zu entschärfen. Im Gegenteil: Die Konferenz wurde zum spontanen "Schaulaufen" Klitschkos.

Die bevorzugte Einbindung der Opposition des Nachbarlandes der EU musste dazu führen, dass die Chefdiplomaten von West und Ost sich klar positionieren. Dass sie polarisieren.
Der Westen übte in München demonstrativ den Schulterschluss. Der Osten interpretierte das als Aufwiegelung. Das hat den Konflikt angeheizt anstatt ihn zu befrieden. Taktisch klug war dieses Vorgehen nicht: Diplomatie ohne Fingerspitzengefühl.

Inner- oder zwischenstaatliche Verhandlungen haben - ausgetragen auf dem Marktplatz der Öffentlichkeit - wenig Aussichten auf Erfolg. Diplomatie ist Vermittlung. Das funktioniert vielfach hinter verschlossenen Türen am besten. Konfliktpartner geben dort konträre Positionen eher auf. Kompromisse werden ohne Mikrofone und Kameras der internationalen Medien leichter geschlossen.

Was bleibt von der Debatte in München: Ein Ex-Boxer, der auf internationaler Bühne für die ukrainische Opposition einen "Kampf" fordert, um einen "Sieg" zu erringen. Ein ukrainischer Außenminister, der davor warnt, dass "Terroristen" Kiews Büros stürmen. Verhärtete Fronten, emotionsgeladene Debatten, wenig Realpolitik, keine Lösungsansätze.