Die Corona-Krise rückt altbekannte Mängel der deutschen Internet-Anbieter in den Fokus. Deren Devise: Hauptsache mehr Neukunden. Service und Bereitstellung der Verbindung haben hier keinen allzu hohen Stellenwert. Doch gerade jetzt wäre der Zeitpunkt, um etwas zu ändern!
„Mit nur einem Klick schnell und einfach wechseln“: Internet-Anbieter winken mit großen Versprechen und laufen anschließend den eigenen Ansprüchen hinterher. Gerade in Corona-Zeiten kann ein Anbieterwechsel frustrieren. Das digitale Entwicklungsland Deutschland lässt grüßen.
Home-Office und Heimunterricht treiben selbst jahrelang völlig ausreichende Heimnetzwerke an ihre Grenzen. Auch in meiner WG mit vier Bewohnern, vier Laptops, zwei PCs, einem Tablet und mindestens vier Smartphones, bekamen wir das bald zu spüren. Arbeiten alle Personen gleichzeitig, ist es kein Wunder, dass das Internet überlastet wird.
Home-Office und Langeweile überlasten das Netz
Doch nicht nur beim Arbeiten läuft das Internet auf Hochtouren. Bei derartig eingeschränkten Bewegungs- und Freizeitmöglichkeiten ist auch die unproduktive Zeit des Tages abhängig von einer guten Internetverbindung. Streamingdienste wie Netflix oder Onlinespiele haben Hochkonjunktur.
Man sollte meinen, dass gerade deshalb für alle Internet-Anbieter ein goldenes Zeitalter angebrochen ist. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um aufzurüsten und die Qualität des Service und der Verbindung zu verbessern. Genau jetzt in der Corona-Krise ist der Bedarf an einer guten verlässlichen Internetverbindung riesig. Man sollte meinen, die großen Anbieter würden den Augenblick nutzen.
Versucht man jedoch sein Heimnetzwerk aufzurüsten, stößt man schnell auf Altbekanntes: Die Versprechen sind groß, die Realität ernüchternd. Anbieter legen noch immer mehr Wert auf die Gewinnung von Neukunden. Die tatsächliche Bereitstellung der Internetverbindung und der technische Support dagegen fallen hinten herunter. Das Schlimme daran ist, dass Kunden dem nicht entkommen können. Alle Anbieter folgen dem gleichen Muster.
"Inklusive Top-Service" nur dem Namen nach
So musste auch meine WG zwei Wochen lang auf den Anschluss des neuen Routers warten. Früher war kein Techniker verfügbar. Dabei hatten wir hier anscheinend noch Glück: Unsere Nachbarn mussten einen ganzen Monat ohne Internet in der Wohnung auskommen.
Als unsere Verbindung endlich stand, funktionierte unser neues WLAN immer noch nicht wie gewünscht, und wir mussten uns an den „inklusiven Top-Service“ wenden: Insgesamt sechsmal musste ich anrufen, um die gewünschte Hilfe zu bekommen. Die Zugangsnummer, das Buchungskonto, die Anschlusskennung und die von uns ungenutzte Festnetznummer musste ich so oft wiederholen, dass ich sie mittlerweile allesamt auswendig weiß.
lasst endlich Andi Scheuer und Doro Bär ran. Sonst wird das nix. ............hab ich was verwechselt?
Wie in allen - in allen! - Bereichen in Deutschland: Die Versprechen sind groß - die Realität ernüchternd! Auf gut Deutsch: Große Klappe - nichts dahinter!!!!!