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Der Geheimdienst liest mit


Autor: Petra Breunig

Bamberg, Freitag, 07. Juni 2013

Der amerikanische Geheimdienst soll Zugriff auf Nutzerdaten haben, die von den ganz Großen der Internetbranche - von Google bis Yahoo - stammen.
Wenn die Berichte zutreffen, dann hat der US-Geheimdienst tiefe Einblicke auch in Googles Server. Foto: Google/dpa/Archiv


Die Liste beinhaltet die ganz Großen der Internetbranche: Facebook, Yahoo, Google, Apple und Skype und gleichzeitig jede Menge Daten. Daten, auf die der US-Geheimdienst NSA uneingeschränkt Zugriff haben soll. Mit Hilfe des geheimnisvollen Programms "Prism" könnten so E-Mails, Videos, Fotos und alle anderen gespeicherten Daten gelesen und ausgewertet werden. Würden sich die Vorwürfe bewahrheiten, wäre das ein Riesenproblem für die Unternehmen, die bisher immer beteuerten, die Daten ihrer Nutzer seien bei ihnen sicher.


Vertrauen ist die Grundlage von allem


Dieses Versprechen ist die Grundlage des Vertrauens, das mit jeder geschriebenen E-Mail, mit jedem hochgeladenen Foto erneuert wird. Ganz egal, ob die Unternehmen den NSA gewähren ließen oder ob sie ihm gar das Installieren der Schnüffel-Software auf ihren Servern erlaubten: die Nutzer haben ein Recht zu erfahren, was mit ihren Daten passiert, damit sie wiederum entscheiden können, wem sie sie anvertrauen wollen.


Unglaubliche Dimension


Dabei ist es schlichtweg egal, wo die Firmen ihren Hauptsitz haben, welche Daten welcher Bürger sie haben und wer was wann sehen darf. Das Szenario, das sich hier auftut und so wirkt, als sei es einem Thriller entnommen, ist in seiner Dimension so unglaublich, dass es sich Amerikaner nicht in der Sicherheit wiegen können, nur ausländische Nutzer seien betroffen - oder umgekehrt. Alle Beteiligten brauchen jetzt eine lückenlose Aufklärung - zum Nutzen aller.