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Begeisterung für Fußball, aber nicht die Politik


Autor: Hubert Zöller

Bamberg, Donnerstag, 02. Mai 2013

Fußball begeistert Millionen, die Politik nicht. Was macht der Sport besser?
Begeisterung in einer Münchner Kneipe beim Champions League-Halbfinale zwischen FC Bayern München und FC Barcelona. Für Politik begeistern sich dagegen nur wenige. Foto:Tobias Hase/dpa


Ein Berliner Sportsoziologe (sowas gibt's) hat herausgefunden, warum sich Millionen für Fußball begeistern, aber nicht für Politik: Beim Fußball sehe man Gestaltungskraft. Die fehle der Politik. "Die Politik lässt keinen mehr träumen", sagt er. Da mag er recht haben. Dass Politik die Menschen begeistert, kam schon immer selten vor.

In Deutschland muss man wohl bis zu Willy Brandt zurückdenken. In der Gegenwart fällt einem US-Präsident Barack Obama ein. In beiden Fällen träumten viele vom Beginn einer neuen Epoche. "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", heißt es. Doch der Zauber verflog. Mit der Begeisterung war es vorbei, als sich die Gestaltungskraft beim Bohren dicker Bretter bewähren musste. Unser Sportsoziologe hält das im Fußball für einfacher. Doch auch hier müssen dicke Bretter gebohrt werden. Ob der Zauber des Anfangs einer neuen Epoche anhält, muss sich im Fußball erst noch zeigen.