Anstrengende Rückblende
Autor: Petra Breunig
Bamberg, Dienstag, 15. Januar 2013
"Torstraße 1" beschreibt die Geschichte eines Kaufhauses - das ist nicht immer kurzweilig.
Romane, die die deutsche Geschichte widerspiegeln, gibt es viele. Sibyl Volks stellt "Torstraße 1" (dtv, 19,90 Euro) auch in diese Reihe, versucht aber einen anderen Ansatz. Sie nimmt ein Haus, das Berliner Kaufhaus in der Torstraße 1, und entfaltet nicht nur dessen wechselvolle Geschichte, sondern auch die der Menschen, deren Schicksal auf unterschiedliche Weise mit dem Gebäude verbunden ist.
Ausgehend von Elsa und Bernhard, die am gleichen Tag geboren wurden, nimmt Volks den Leser mit auf eine historische Tour vom Dritten Reich über das Nachkriegsdeutschland und die Wiedervereinigung bis in die Gegenwart. Ein ambitioniertes Unterfangen, das zunächst gut gelingt. Doch im Verlauf des fast 400-Seiten-Buchs treiben überfordern zu viele Rückblenden, die nicht eindeutig erkennbar sind, den Leser. Wem es nichts ausmacht, den ein oder anderen Absatz wiederholt zu lesen, um den verlorenen Handlungsfaden wieder zu finden, wird aber bis zum Schluss Freude an dem Roman haben.