Wohnmobilisten mögen den Kitzinger Platz
Autor: Tom Müller
Kitzingen, Sonntag, 21. April 2013
Die Wohnmobil-Stellplätze in der Region füllen sich. Touristen schätzen die idyllische Lage am Main und die gute Erreichbarkeit der Innenstädte. Doch ein Top-Platz braucht noch mehr.
Frühling, Sonne, endlich wärmere Temperaturen. Gute Bedingungen für Wohnmobilisten und Camper. Seit Ostern füllen sich die Stellplätze in der Region, die mit attraktiven Angeboten Touristen an den Main locken. "Wir sind das erste Mal in Kitzingen", gesteht Willi Manderscheid, der mit seiner Gattin und den beiden Terriern Jenny und Oskar auf dem Wohnmobilstellplatz am Main für zwei Tage Quartier bezogen hat. "Und jetzt ist schon sicher, dass das nicht unser letzter Besuch hier sein wird."
Was schätzen die erfahrenen Camper am Kitzinger Stellplatz?
"Die Ruhe, viel Grün vor der Haustür, die malerische Lage direkt am Mainufer und die Nähe zur Stadt", sagt Ingrid Faßbender. Etwa sechs Wochen im Jahr sind beide mit den Hunden im Wohnmobil unterwegs.
Saisoneröffnung des Areals war offiziell am Freitag. Tourismus-Leiter Walter Vierrether und -referentin Jutta Wallrapp konnten trotz zugigen Windes Dutzende Wohnmobilisten am Info-Container unter der Nordbrücke begrüßen. Die Gäste ließen sich gerne zu einem Glas Frankenwein und Gebäck einladen. "Im letzten Jahr war das Gelände proppenvoll", meinte Wallrapp voller Genugtuung und erinnerte an die Spitzenposition des Platzes.
70 Stellflächen direkt am Mainufer bieten die Kitzinger seit 2012 an. Besonderer Service: Täglicher Brötchendienst von 8 bis 10 Uhr und persönliche Betreuung durch Claus Lux, Günter Östheimer und Hans Fleischmann. Von Ostern bis Ende Oktober geht die Hauptsaison, Vierrether hat auch schon an Silvester und Weihnachten Gäste am Wohnmobil-stellplatz begrüßt. Trotz der Erfolge der letzten Jahre gibt Wallrapp die Parole aus: "Wir wollen immer noch besser werden."
Willi Manderscheid hat allerdings ein Manko entdeckt.
50 Cent kostet die Kilowatt-Stunde Strom - und die ist schnell aufgebraucht. "Da kann es vorkommen, dass einem nachts der Strom ausgeht und man in der Früh wieder nachordern muss."
Kombination mit Radtourismus
Er selbst ist mittels einer Solaranlage autark. Strom ist auch nur bedingt nötig für die Fahrräder, die hinten im Wohnmobil verstaut sind. Ein Elektrorad und ein normales Fahrrad inklusive Hundeanhänger gehören zu den Utensilien, die hier am Main eine optimale Verwendung finden. "Eine 50-km-Tour haben wir bereits gemacht", erzählt Willi Manderscheid. "Im Café waren wir auch schon, außerdem wollen wir in Kitzingen noch Essen gehen."
Die örtliche Gastronomie profitiert also mit Sicherheit von den Wohnmobilisten.
Ein paar Caravans weiter stehen Irmgard Schwarz und Uwe Schlosser, der früher beruflich in Kitzingen unterwegs war, als die Amerikaner noch in der Stadt waren. Das Paar ist aus Bad Dürkheim auf eine Acht-Tage-Tour an den Main gekommen. "Wir sind einfach dem Wetterbericht gefolgt", sagt Uwe Schlosser lachend. "Da hat Unterfranken meist sehr gute Aussichten." Auch in ihrem Fall stehen Einkaufen, Städtetour und Radfahren im Mittelpunkt der Urlaubswoche.
Besucht man die anderen Stellplätze in der Region, wird deutlich, dass die Rechnung der Tourismus-Manager aufgeht. Stadtnähe bei gleichzeitig idyllischer Lage, gute Versorgung und ein auf die Bedürfnisse der Camper abgestimmtes Angebot - das alles zieht bereits in so früher Zeit im Jahr die Touristen an. In Albertshofen, Mainstockheim, Dettelbach ... - überall das gleiche Bild: Die Stellplätze sind gut belegt.
Selbst Anlagen, die nicht so romantisch gelegen sind, punkten bei den Campern.
Bestes Beispiel: Iphofen. "Ich glaub' es gar nicht, dass man hier kostenlos stehen kann", wundert sich Jost Zaspel. Der Regensburger campiert mit seiner Gattin Helgard auf dem etwas staubigen Parkplatz direkt vor der Altstadt. Hier kostet der Strom einen Euro. Im Gegensatz zu manch anderen Stellplätzen, hängen hier die Wohnmobile zwölf Stunden unabhängig von der verbrauchten Strommenge am Tropf.
Die Zaspels sind außerdem beeindruckt von den hervorragenden Sanitäranlagen in Iphofen. "Die Toilettenhäuschen sind beheizt und werden täglich sauber gemacht", sagt Helgard Zaspel. "Toller Service, das kann man nicht anders sagen."
Eine Liste aller Top-Plätze finden Sie im Internet unter http://www.top-platz.de/downloads/broschuere/TopPlatz_2012.pdf