Wirtschaftlich heizen mit Holz
Autor: Bearbeitet von Andreas Knappe
Geiselwind, Montag, 04. März 2019
Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen und Uffenheim veranstalteten in der Vortragsreihe „Wärmewende mit Holz“ in Geiselwind einen Vortragsabend über Holzheizungen vor über 80 Teilnehmern.
Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen und Uffenheim veranstalteten in der Vortragsreihe „Wärmewende mit Holz“ in Geiselwind einen Vortragsabend über Holzheizungen vor über 80 Teilnehmern.
Zu Beginn der Veranstaltung referierte Kathrin Bruhn über die technischen und chemischen Zusammenhänge bei der Verfeuerung von Holz. Dabei erklärte die Expertin vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ) Straubing wie der Wirkungsgrad laut Typenprüfung von „neuen“ Kesseln gegenüber „alten“ Kesseln von 70 Prozent auf 90 Prozent gesteigert werden konnte, heißt es in der Pressemitteilung. Sie erklärte auch die optimale chemische Verbrennung im Kessel. Gerade beim Anfeuern mit Holz würden Fehler gemacht. Bruhn riet, das Holz von „oben“ anzubrennen.
Der Revierförster vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen Stefan Kraus erläuterte die optimale Lagerung von Scheitholz und Hackschnitzel. Eine „oben“ abgedeckte, freie gut durchlüftete Lagerung ist hierfür gut geeignet. Die optimale Lagerdauer richtet sich nach dem Wassergehalt des Holzes. Bei einem Wassergehalt von optimal 15 Prozent sollte das Holz verfeuert werden, denn pro Jahr sind mit mindestens 3 bis 4 Prozent Lagerverluste zu rechnen. Weiterhin appellierte Kraus, das Holz etwa 500 Meter außerhalb des Waldes zu lagern, da sonst der Borkenkäfer und der Kiefernprachtkäfer wieder den Wald befallen könnten.
Auf die verschieden Heizungsmöglichkeiten ging Martin Bauer vom AELF Uffenheim ein. Die richtige Kombination ist dabei entscheidend und sinnvoll. Etwa eine Wärmepumpe und ein Holzeinzelofen im offenen Wohnbereich bei einem neuen Haus mit guter Dämmung oder eine Scheitholzheizung mit einer Solarthermieanlage. Anhand verschiedener Graphiken zeigte er die teils stark schwankenden Preise für die fossilen Energieträger im Gegensatz zu den relativ konstanten Preisen bei Scheitholz und Hackschnitzeln. Dabei berechnete Martin Bauer den Preis für Scheitholz, wenn man selber in den Wald geht und das Holz aufbereitet. In den vergangenen zehn Jahren lag der durchschnittliche Heizölpreis bei etwa 62 Cent je Liter während das selbst aufbereitete Scheitholz umgerechnet in Öl bei 40 bis 45 Cent je Liter liege (inclusive Arbeitszeit). Hinzu kommen, dass bei circa 50 000 kWh Wärmebedarf für ein Haus Biomasseheizungen wirtschaftlich interessanter seien als Heizungen mit Öl oder Gas.
Die Förderprogramme von Biomasseheizungen zeigte Otmar Körner auf. Für einen Scheitholzkessel mit Partikelfilter könne man 3000 Euro Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhalten. Es zeige sich ein Trend in den Beratungsfällen zu mehr automatisch betriebenen Holzheizungen ab, wie Kombinationen mit Pellets- und Scheitholzkesseln. Oder eben vollautomatisch betriebene Hackschnitzelheizungen. In dem neu aufgelegten Förderprogramm Bioklima werden bei Neuinvestitionen in Biomasseheizungen Zuschüsse gewährt. Dieses Programm gilt für automatisch betriebene Heizungen ab 60 kW Nennleistung.
Weitere Infos zum Thema „Holzheizungen“ gibt es unter Tel.: (0984) 22080.