Weihnachtlicher Klassiker aus Geiselwind
Autor: Siegfried Sebelka
Kitzingen, Donnerstag, 22. November 2018
Der Weihnachtsbaum auf dem Kitzinger Marktplatz kommt in diesem Jahr aus dem Geiselwinder Ortsteil Langberg. Es ist der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen.
Es hat Tradition, dass im Mittelpunkt der Kitzinger Weihnachtsdekoration ein gespendeter Baum steht. In diesem Jahr ist es mit einer Nordmanntanne der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen. Es kommt aus einem privaten Garten aus dem Geiselwinder Ortsteil Langenberg.
„Wir sind sehr dankbar, dass es mit dem Baum wieder geklappt hat“, sagte Stadtgärtner Manuel Schömig, als der Baum am Donnerstagvormittag im Marktplatz aufgestellt wurde. Die Nordmanntanne ist zwölf Meter hoch und mit gut einer Tonne so schwer, dass es der Kran auf dem Lastwagen der Gärtner gerade noch schafft.
Ein bisschen Kosmetik
„Wir kommen an die Kapazitätsgrenze, aber es reicht“, sagte Schömig. Das war auch am Donnerstag so. Nach einer halben Stunde stand der Baum in dem dafür vorgesehenen Schacht direkt neben dem Kiliansbrunnen. „Der Rest ist Kosmetik“, sagte Schömigs Stellvertreter Günter Lorey zur Arbeit der Kollegen, die Lücken am Baum mit mitgebrachten Ästen ergänzten.
Trockenheit ein Problem
Lorey und die Stadtgärtner hatten den Baum am Mittwoch im Geiselwinder Ortsteil Langenberg geholt. Den Bau aus einem Wochenendgründstück am Waldrand zu holen, war allerdings nicht ganz einfach. Es war vor allem der trockene Sommer, der Lorey Sorgen machte. Das fehlende Wasser vergrößerte die Gefahr, dass Äste oder gar die Spitze bricht. Am Ende ging alles einigermaßen gut, bis auf die schon beschriebenen kosmetischen Maßnahmen.
Der Baum auf dem Marktplatz ist einer von 13 Bäumen, die der Stadtgärtner Jahr für Jahr brauchen, um die wichtigen Plätze der Stadt und der Stadtteile zu bestücken. In der Regel kommen die Bäume aus den Vorgärten vorn Bürgern.
Seit Jahren praktiziert
Die Idee, auf diese Weise relativ kostengünstig an die dekorativen Teile zu kommen, stammt aus der Zeit nach der Jahrtausendwende, als Matthias Besch noch Stadtgärtner in Kitzingen war. Es ist das Ergebnis eines Weihnachtsbaum-Beschaffungsprogramms, das Besch eingeführt hat. Bis dahin kamen die städtischen Bäume aus dem Wald und mussten bezahlt werden. Dann gab es immer mehr Angebote von Privatleuten, denen die einst so kleinen und hübschen Nadelgehölze im Hausgarten über den Kopf gewachsen sind.
Jeder hat was davon
Daraus hat Besch ein Geben und Nehmen gemacht, eine Win-win-Situation, wie man heute sagen würde, von der beide Seiten profitieren. Grundstücksbesitzer bieten ihre Bäume an. Passen sie ins Konzept der Stadtgärtner und sind transportabel, holen die sie ab. Auf diese Weise sind die Leute ihre Bäume ohne großen Aufwand los und die Stadt bekommt kostengünstige Weihnachtsbäume. Das war auch in diesem Jahr in den allermeisten Fällen so und wird wohl auch in den nächsten Jahren praktiziert werden.