Wann gibt es in Sommerach ein autarkes Energiekonzept?
Autor: Alfred Molitor
Sommerach, Freitag, 19. Juli 2013
In Sommerach wird schon seit Jahren über ein autarkes Energiekonzept gesprochen. In der jüngsten Bürgerversammlung zeigte sich, dass es auch noch Jahre dauern wird, bis so ein Konzept zum Tragen kommen kann.
Wie geht es weiter mit dem Energiekonzept für Sommerach? Zu diesem sehr spannenden Thema hatte die Gemeinde zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Bürgermeister Elmar Henke erinnerte an die bisherigen Aktivitäten seitens der Gemeinde.
Schon in den 90er Jahren beschäftige sich der Gemeinderat mit dem Thema Energie-Konzept beziehungsweise Energie- Einsparung. Im Jahr 2010 wurde die Gesellschaft Bio-Energiedorf gegründet. "Leider konnten die ehrgeizigen Ziele der Verantwortlichen nicht umgesetzt werden", bedauerte Henke.
Um genau zu wissen, wie man die vorhandenen Energiequellen in Sommerach sinnvoll nutzen könnte, wurde das Büro Haase beauftragt, ein schlüssiges Energie-Konzept für Sommerach zu erarbeiten. Werner Haase ging auf wichtige gesetzliche Vorgaben ein. So müsste die Reduzierung der CO2 -Emission bis ins Jahr 2050 um 80 Prozent gesenkt werden (gegenüber einem Vergleichswert von 1990). Das Ziel für Sommerach lautet: Weit vor 2050 sollte eine Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern erreicht werden. Ein wichtiger weiterer Effekt wäre es, dass das Geld für die erzeugte Energie in der Region bleibt. "Daraus ergibt sich für Sommerach eine höhere Attraktivität, weniger Abwanderung und eine höhere Lebensqualität", so Haase.
Die derzeitigen Energiekosten für Öl, Gas und Holz belaufen sich auf rund drei Millionen Euro im Jahr. "Unser Ziel ist es, diese Kosten idealerweise auf zirka zwei Millionen Euro im Jahr zu senken."
Bernhard Bedenk von der Überlandzentrale in Lülsfeld zeigte in seinen Ausführungen Möglichkeiten auf, wie eine sich schlüssige Energieversorgung für Sommerach aussehen könnte. "Sommerach wurde in den letzten Jahrzehnten stetig durch Baugebiete vergrößert", erinnerte er. "Deshalb wäre es sinnvoll, vor allem in den Außenbereichen ein Kaltnetz und im Altortbereich ein Wärmeversorgungnetz in Erwägung zu ziehen", meinte er. "Wir würden mit so einem Projekt absolutes Neuland betreten", informierte Bedenk. "Das bedarf sicher sehr viel Planung."
Auf die Frage der Bürger, wie lange es noch dauern würde, bis so ein Konzept realisierbar ist, lautete die Antwort: Drei bis vier Jahre. Dass die Anwesenden damit nicht einverstanden sind, zeigte sich an der Lautstärke im Saal. Seit dem Jahr 2010 wird in Sommerach viel über die Frage Energiekonzept/Energie-Dorf geredet. Aber so richtig voran gekommen ist das Vorhaben nach dem Eindruck etlicher Besucher nicht.