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Vorfahrt in Hörblach wird nicht geändert


Autor: Peter Pfannes

Hörblach, Donnerstag, 07. Februar 2013

Den Vorschlag zweier Hörblacher Bürger, der von Großlangheim kommenden Straße die Vorfahrt einzuräumen, halten die Schwarzacher Gemeinderäte für keine gute Idee. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.
Die Großlangheimer Straße mündet im Bereich des Gasthauses Hubert in die Hauptstraße. Der Gemeinderat hat sich einhellig gegen eine Änderung der Vorfahrt ausgesprochen. Foto: Pfannes


Die neue Umgehungsstraße im Zuge der Staatsstraße 2271 hat die Verkehrssituation in Hörblach in den vergangenen Jahren stark verändert. Im Ort ist es erheblich ruhiger geworden, der Hauptverkehr fließt vorbei. Lediglich von Großlangheim kommend rollen Fahrzeuge überörtlich durch den Schwarzacher Ortsteil.

Die alte Kreisstraße, die mitten durch das Dorf führt, wurde zwischen der Kurve beim Gasthaus "Schwarzes Roß" und der Tankstelle zur Ortsstraße herabgestuft. Auf Anregung zweier Hörblacher Bürger hat man nun im Schwarzacher Marktgemeinderat laut darüber nachgedacht, ob man nicht die Kreisstraße KT12, die von Großlangheim kommend im Ort beim Gasthaus Hubert in die Hauptstraße einmündet, zur vorfahrtsberechtigten Straße umfunktioniert.

Vorteil: Laster müssten nicht mehr anhalten und wieder anfahren

Bürgermeister Lothar Nagel (FCW) erläuterte den Hintergrund: "Gegenüber unserer Verwaltung wurde angeregt zu überprüfen, ob eine Änderung der Vorfahrt im Bereich der Kurve in Richtung Großlangheim zugunsten der Kreisstraße KT 12 sinnvoll ist." Den Vorteil sah das Gemeindeoberhaupt darin, dass der gesamte Verkehr von Großlangheim kommend, insbesondere die vielen Laster, nicht mehr an der Kurve anhalten und anfahren.

Am Ortsrand von Hörblach liegt die Sand- und Kiesgrube der Firma LZR, die gerade ausgebeutet wird. Außerdem führt die Großlangheimer Straße zum Kompostwerk im Wald zwischen Hörblach und der Nachbargemeinde. Ein Plus einer Verkehrsänderung sahen die Antragsteller in einer Reduzierung der Verkehrsbelastungen für die Anlieger. Sie glauben an weniger Motorlärm und geringere Abgase.

Nachteil: Die Geschwindigkeit in der Kurve würde sich deutlich erhöhen

Neben möglichen Vorteilen erkannte Nagel aber auch einen großen Nachteil bei einer Vorfahrtsänderung: "Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge würde sich im Bereich der Kurve erhöhen." Vorgespräche mit dem Landratsamt Kitzingen hätten bereits stattgefunden, so der Bürgermeister. Damit die Behörde eine nähere Prüfung vornehmen könne, bedürfe es eines Antrages des Marktes, weil im Zuge der Vorfahrtsänderung auch bauliche Maßnahmen im Kurvenbereich durchzuführen seien. So müsste die Querneigung der Fahrbahn verändert werden, was wiederum Kosten für die Gemeinde nach sich ziehen könnte.

Der Gemeinderat ist geschlossen gegen eine Änderung

Die Diskussionsrunde zeigte ein eindeutiges Ergebnis kontra Vorfahrtsänderung. Hartmut Ratz (FCW) war skeptisch: "Das wird zu einer Rennstrecke und auch noch um eine Kurve herum." Peter Götz (FCW) empfand den Antrag der beiden Hörblacher als "schlechte Idee". "Im Bereich des Gasthofs halten sich oft Gäste auf der Straße auf. Das wird gefährlich", sagte er und bekam Unterstützung von Johanna Sendner (FCW).

Auch Ralf Henninger sprach gegen eine Verkehrsänderung: "Der Kreuzungsbereich ist übersichtlich genug, dann wird schneller gefahren." Nachdem auch Peter Kuhn (CSU) gegen das Vorhaben war ("Da wäre ich vorsichtig, denn es wird mehr gerast") war das Ergebnis der Abstimmung vorauszusehen. Einstimmig sprach sich das Gremium dagegen aus, die Großlangheimer Straße zur Vorfahrtsstraße zu machen. Lediglich Maria Fieber (CSU) hatte noch einen Vorschlag zur Tempoverlangsamung: "Man sollte an der Stelle eine Tempo-30-Zone einführen."