Urnen werden in Erdgräbern bestattet
Autor: Gerhard Bauer
Willanzheim, Donnerstag, 28. Februar 2013
Die Gemeinde Willanzheim will den Bürgern in ihren drei Ortsteilen die Möglichkeit geben, Angehörige in Urnengräbern zu gestatten. Dazu sollen aufgelassene Gräber in Urnenerdgräber umgewandelt werden.
Die Marktgemeinde Willanzheim will sich nach den Bürgerversammlungen in Willanzheim, Hüttenheim und Markt Herrnsheim auf Lösungen für Urnenbestattungen in den Gemeindefriedhöfen festlegen. Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert (WG Willanzheim) informierte die Bürger daher über die unterschiedlichen im Landkreis verbreiteten Bestattungsformen.
Sie wies darauf hin, dass bei der Verwendung von Urnen aus Steingut oder Porzellan nach Ablauf einer Ruhezeit eine Beisetzung in einem Massengrab erfolgen muss. Daher seien bei einer Entscheidung verrottbare Urnen in aufgelassenen Gräbern vorzuziehen.
Bei einer Besichtigungstour hatten sich die Gemeinderäte ein Bild davon gemacht, wie andere Städte und Gemeinden mit dem Thema umgehen. Dabei seien Urnenerdgräber wie in Volkach gut angekommen. Sie entstanden durch die Umwandlung von Gräbern mit abgelaufenen Ruhefristen.
Keine Friedwiese
Die Urnenerdgräber würden etwa 80 cm mal 80 cm groß und könnten frei gestaltet werden. Eine weitere Möglichkeit sei der in Kitzingen in Augenschein genommene Urnengarten mit einer vorgegebenen Bepflanzung. Dort können an bestimmten Stellen Urnen beigesetzt und die genaue Lage gekennzeichnet werden.
Urnenbeisetzungen sollen grundsätzlich auch in Familiengräbern möglich sein, lediglich das Ziel einer Friedwiese wolle der Marktgemeinderat wegen des großen Flächenbedarfs nicht weiter verfolgen.
Im Ortsteil Willanzheim stehen derzeit zwei freie Grabstellen zur Verfügung, im Ortsteil Hüttenheim sind es derzeit drei Flächen mit aufgelassenen Gräbern. Auf einer größeren zusammenhängenden Fläche sei auch ein Urnengarten denkbar, bei dem aber neben der Bepflanzung mit vergebener Grünpflege kaum Platz für individuellen Grabschmuck ist. In Markt Herrnsheim soll zunächst ein aufgelassenes Dreiergrab in sechs Urnenerdgräber umgewandelt werden.