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Über 1000 Kinder hatten Spaß beim Ferienpass


Autor: Gerhard Bauer

Kitzingen, Donnerstag, 25. Oktober 2012

Die Ferienpassaktion der Stadt Kitzingen hat auch in diesem Jahr wieder mehr als 1000 Kinder erreicht. Über 40 Betreuer haben sich bei den verschiedensten Aktionen um die Mädchen und Jungs gekümmert. Zum Dank wurden die Helfer jetzt eingeladen.
Max Gatzke und Nadja Schreiber durften bei der Ferienpassaktion  im Meeresaquarium Zella-Mehlis sogar Fische streicheln.  Foto: Archiv


Die Anfänge der Ferienpassaktionen in Kitzingen reichen weit zurück, wahrscheinlich bis ins Jahr 1979. "Der damalige TGK-Vorsitzende Georg Krämer machte sich Gedanken wegen vieler Kinder, die in den Ferien nur herumhängen und mit ihrer Zeit nichts anzufangen wissen", erinnert sich Brigitte Pachtner. Die ehemalige Rektorin der St.-Hedwig-Schule wurde damals, wie viele andere Lehrkräfte auch, vom TGK-Chef angesprochen. Er verfolgte die Idee, für die Kinder etwas zu organisieren und ihnen ein Programm anzubieten.

"Ich war von Anfang an dabei", sagt Pachtner. Selbst heute, mit 71 Jahren, kann sie sich nicht vorstellen, bei Ferienpassaktionen nicht dabei zu sein. Damals vor 33 Jahren seien zwar noch die bedürftigen Kinder im Mittelpunkt gestanden, doch dieses Bild habe sich sehr gewandelt. "Auch die Kinder berufstätiger Eltern suchen schließlich sinnvolle Tätigkeiten."

"Es ist einfach schön, wenn die Kinder am Abend begeistert von ihren Erlebnissen schwärmen", findet die Pädagogin. Da habe sich nichts verändert, auch die Eltern seien sehr dankbar.

Wo früher Lehrkräfte, Verwaltung und Betreuer sich Ausflüge und Veranstaltungen ausdachten, kommen heute mehr und mehr Vereine und Organisationen zum Zuge. Aus ihrer Erfahrungen heraus übt Pachtner auch Kritik. "Ich finde es schade, dass für die Kinder trotz Ferienpass im Schwimmbad normaler Eintritt berechnet wird", beklagt sie. Noch merkwürdiger sei, dass Kinder, die zum Mittagessen nach Hause gehen und am Nachmittag wieder kommen, erneut gezählt werden. Gleichwohl biete die Stadt für nur fünf Euro je Kind ein erstklassiges Angebot an, zu dem allenfalls noch Auslagen zu rechnen seien.

Pachtner wünscht sich mehr heimatkundliche Angebote im Programm. Die Pädagogin begründet dies mit der nahezu vollständigen Vernachlässigung des Unterrichtsfaches an den Grundschulen. Die Begeisterung für ihre Heimat sei bei den Ferienpassteilnehmern immer wieder zu spüren.


Freibad war der Renner


Für die Ferienpassaktionen 2012 zog Oberbürgermeister Siegfried Müller vor rund 40 Betreuern am Dienstagabend eine positive Bilanz. Es wurden mit 1133 Ferienpässen zwar weniger Ferienpässe ausgestellt als im Vorjahr mit 1326, doch habe sich erneut mehr als die Hälfte der anspruchsberechtigten Kinder beteiligt.
Als Renner erwies sich das Freibad, das von 5334 Kindern besucht wurde. Im Vorjahr waren es nur 4167 und ein Jahr zurück sogar nur 723 - für den Oberbürgermeister ein Indiz für die Abhängigkeit vom Sommerwetter. Müller dankte neben acht ehrenamtlichen Betreuern der alleinverantwortlichen Sina Wolf ebenso wie Anne Baumüller vom Sachgebiet 13, das tatkräftig unterstützte.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf 12 157 Euro, 5867 Euro entfielen dabei auf den Eintritt ins Freibad. Aus den Ferienpassgebühren wurden 7995 Euro eingenommen. "Damit ergeben sich für die Stadt Kitzingen Kosten in Höhe von 5202 Euro, das sind 4,46 Euro je Teilnehmer", rechnete Müller vor. Im vergangenen Jahr musste die Stadtkasse 8,42 Euro je Teilnehmer verkraften.

Es sei natürlich nicht einfach, den Teilnehmern immer ein neues und abwechslungsreiches Programm anzubieten, daher sei die Verwaltung dankbar für Vorschläge und Anregungen. Betreuer und Vereinsvertreter nutzten die Begegnung im historischen Sitzungssaal, um sich über die vergangene und die kommende Ferienpassaktion der Stadt auszutauschen.