Trotz Nässe obenauf: Die Baumschneider
Autor: Diana Fuchs
Kitzingen, Dienstag, 29. Januar 2013
Andreas Niersberger und Ansgar Geiger von der Stadtgärtnerei hatten gestern den wohl luftigsten und zugleich feuchtesten Arbeitsplatz Kitzingens.
Da hat man´s schon mit lauter Riesenschirmen zu tun - und dann ist keiner davon wasserdicht. Stadtgärtner Ansgar Geiger und der Auszubildende Andreas Niersberger nahmen es gelassen. Zwar regnete es gestern fast ununterbrochen, aber das konnte den beiden Männern den Tag nicht verderben. Mit stoischer Gelassenheit und wetterfesten Jacken machten sie sich daran, die Platanen auf dem großen Bleichwasen-Parkplatz in Etwashausen so zu schneiden, dass sie wie große Schirme wirken - zumindest im Sommer, wenn ihnen neues Laub gewachsen sein wird.
Eine Zahnspange für den Baum
"Wenn man die Platanen nicht schneidet, wachsen sie so, wie man es auf dem Parkplatz am Schwimmbad sehen kann." Ansgar Geiger zückt seine Teleskop-Schere. Per Seilzug kann er damit Äste und Zweige in mehreren Metern Höhe abzwicken.
Spätestens jedes zweite Jahr kommen Ansgar Geiger und seine Kollegen, um die "Spange" zu kontrollieren, die Stäbe gegebenenfalls zu entfernen - und mit der Schere nachzubessern.
Geiger schätzt das Alter der Etwashäuser Platanen auf rund 35 Jahre. Dass man sich einst dafür entschieden hat, diese ursprünglich nicht heimische Baumart zu pflanzen, habe guteGründe, betont der Stadtgärtner. "Erstens sind die Platanen sehr stadtklimafest - ihnen machen Abgase nicht so viel aus. Zweitens bekommen sie im Frühjahr wunderschönes, glänzendes Laub."
Während Geiger spricht, wird der Dauerregen noch etwas stärker. Der Stadtgärtner nimmt kaum Notiz davon. "Wir sind jedes Wetter gewohnt", meint er nur und winkt lachend ab: "Im Sommer ist es heiß, im Winter kalt - und eben auch mal nass." Die Arbeit am Bleichwasen sei noch vergleichsweise angenehm: "Wenn wir zum Beispiel Obstbäume auf freien Flächen zu schneiden haben, dann macht einem der Wind viel mehr zu schaffen als in der relativ geschützen Lage hier."
Für die nächsten Tage hätte Geiger daher nichts gegen etwas freundlicheres Wetter. Dann nämlich werden die Stadtgärtner mit den Platanen fertig sein - und sich Richtung Obstwiesen auf den Weg machen.