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Trotz Millionenprojekt bleibt Markt Einersheim schuldenfrei


Autor: Hartmut Hess

Markt Einersheim, Donnerstag, 15. März 2018

Enorm gestiegene Gewerbesteuer-Einnahmen beflügeln die Finanzlage


Die Marktgemeinde Markt Einersheim bewegt sich aktuell bei den Finanzen in ruhigem Fahrwassern. Die Gemeinde stemmt heuer das Millionenprojekt der Terrassenbad-Generalsanierung und muss trotzdem keine Schulden machen. Denn die Einnahmen haben sich nach dem von Kämmerer Günther Schell ausgearbeiteten Etat erfreulich entwickelt. Besonders sprudeln die Gewerbesteuereinnahmen, die sich fast auf 450 000 Euro verdoppeln. Die Gemeinde hat vergangenes Jahr sehr gut gewirtschaftet und einen Jahresüberschuss von 1,2 Millionen Euro verbucht. Das ermöglicht heuer eine Rücklagenentnahme von einer Million Euro, wodurch alle Investitionen finanziert werden können und die Marktgemeinde weiterhin schuldenfrei bleibt.

„Dieses Haushaltsjahr lässt sich gut an“, bemerkte Bürgermeister Herbert Volkamer, der aber auch zu bedenken gab, dass es 2019 nicht mehr so einfach wird, weil die Gemeinde wegen der höheren Steuerkraft mehr Umlagen abführen muss und dann vermutlich nicht mehr mit Schlüsselzuweisungen rechnen kann. Der gegenüber dem Jahr 2017 um 13 Prozent höhere Gesamtetat beläuft sich auf rund fünf Millionen Euro. „Die gesamtwirtschaftliche positive Entwicklung schlägt auf die Kommunen nieder“, sagte Günther Schell, der dafür die erfreuliche Einkommensteuerbeteiligung anführte. Im Verwaltungshaushalt machen die Gewerbesteuer mit 450 000 Euro, die Grundsteuern mit 146 000 Euro, die Einkommensteuerbeteiligung mit 682 000 Euro, die Schlüsselzuweisungen mit 180 000 Euro und die Umsatzsteuerbeteiligung mit 143 000 Euro die größten Einnahmeposten aus.

Derweil steigt die Umlagenbelastung auf eine Million Euro, wobei alleine die Kreisumlage mit rund einer halben Million Euro zu Buche schlägt. Da die Finanzlage sich positiv präsentiert, sah die Ratsrunde keinen Anlass, die Hebesätze für die Gewerbesteuer mit 300 Prozentpunkten und die Grundsteuern A (340 Prozentpunkte) und B (330 Prozentpunkte) zu verändern. Unter dem Strich wird die Gemeinde eine Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt von 200 000 Euro erwirtschaften. Da die Gemeinde schuldenfrei ist, verbleiben diese 200 000 Euro fast komplett als freie Finanzspanne. Die allgemeine Rücklage wird zum Jahresende voraussichtlich 190 000 Euro betragen.

Der 2,37 Millionen Euro schwere Vermögenshaushalt ist vor allem durch die Restfinanzierung der Terrassenbadsanierung mit zwei Millionen Euro geprägt. Größere Ausgaben fallen noch mit 120 000 Euro als Zuschuss zur Tagespflegeeinrichtung der Diakoniestation, 85 000 Euro als Restfinanzierung für das neue Feuerwehr-Löschfahrzeug, 45 000 Euro für die Breitbanderschließung, sowie jeweils 30 000 Euro für die Sanierung des Alten Wengertshäuschens und die Restfinanzierung der neuen Aussichtsplattform. Da über 800 000 Euro von staatlicher Seite alleine für die Schwimmbadsanierung in die Gemeindekasse kommen, der Griff in die Rücklagen möglich ist und 126 000 Euro an Investitionspauschalen fließen, ist der Ausgleich des Vermögenshaushalts problemlos möglich.

„2019 wird kein einfaches Jahr, aber die mittelfristige Finanzplanung stellt sich insgesamt positiv dar und ab 2020 wird sich wieder ein nachhaltiger Finanzspielraum ergeben“, meinte Günther Schell im Blick in die Zukunft. „Unter Berücksichtigung aller eingearbeiteten Planansätze ergibt sich im gesamten Finanzplanungszeitraum ein erfreuliches Bild bei Betrachtung der dauernden Leistungsfähigkeit“, attestierte der Kämmerer.