Trotz Krise: Wie man sich im Landkreis einen Reim auf Corona macht
Autor: Frank Weichhan
Kitzingen, Samstag, 18. April 2020
Rund um die Corona-Pandemie passieren auch nette Dinge. Lehrer zeigen sich einfallsreich. Überall tauchen bunte Steine auf. Es wird munter gehäkelt und sogar gedichtet.
Wie sah gleich nochmal mein Mathelehrer aus? Nach einigen Wochen "Homeoffice-Schule" kann diese Frage durchaus auftauchen. Deshalb haben sich die Lehrer der Mädchenrealschule der Franziskanerinnen in Volkach eine wunderschöne Aktion ausgedacht: Jede(r) hat ein Foto von sich gemacht, das wurde dann zu einer Collage verarbeitet und an die Schülerinnen geschickt.
Abschlussjahr an der Schule anders vorgestellt
Die kleine Aufmunterung war auch durchaus angebracht, weil es vielen wie der Schülersprecherin der Mädchenrealschule ging: "Mein Abschlussjahr hatte ich mir anders vorgestellt", spricht Julia Lindner vielen tausend Absolventen auf der ganzen Welt aus der Seele.
Und Schulleiterin Doris Roth betont: "Wir konnten gewährleisten, dass möglichst viele Schülerinnen am Ball bleiben und sich nicht zurückziehen."
Eine weitere Geschichte, die nur in dieser Corona-Zeit erzählt werden kann, kommt aus Kitzingen. Dort hat es sich Silvia Müller zur Aufgabe gemacht, kleine bunte Schildkröten zu häkeln.
Ausfuhrgenehmigung für bunte Schildkröten
Beispielsweise für ihre Enkelkinder Skyla und Finn, die in Australien leben. Oder für die Kinder von Bekannten. Bevor die Schlüsselanhänger und Taschenbaumler aber auf Reisen gehen können, muss eine "Ausfuhrgenehmigung" her.
Dafür hat Tochter Ramona gesorgt: Sie legt den Schildkröten ein witziges Schreiben bei, dass alle Tierchen "die 14-tägige Isolierungspflicht im Rahmen der Covid-19-Pandemie abgelegt haben und transportfähig sind".
Dieser Trick hilft allerdings nur bedingt: Nach Australien und Kanada kann die 61-jährige Schildkröten-Spezialistin derzeit tatsächlich nichts verschicken, da es in beiden Ländern ein Einfuhrverbot für Päckchen gibt.