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Traumberuf: Maurer


Autor: Alfred Molitor

, Sonntag, 30. Sept. 2012

Zehn Maurer und Zimmerer haben ihre Gesellenbriefe erhalten. Marcel Lehner hat damit nicht nur ein wichtiges Ziel im Leben erreicht, sondern auch seinen Traumberuf gefunden.
Nach der dreijährigen Lehre sitzt jeder Handgriff: Marcel Lehner beim Zuschneiden von  Holzlatten, die immer auf dem Bau gebraucht werden. Der Beruf des Maurers ist sein Traumberuf.  Fotos: Molitor


Marcel Lehner hat es geschafft. Nach dreijähriger Ausbildung erhielt er am Samstag zusammen mit neun weiteren Auszubildenden im Kitzinger Rathaus seinen Gesellenbrief aus den Händen von Thomas Rank, Obermeister der Bau-Innung Kitzingen/Gerolzhofen.
Die Aufgaben, die ein Maurerlehrling während seiner Ausbildung erledigt, sind sehr umfang- und abwechslungsreich, findet Marcel Lehner. Natürlich gehört da das ganz normale Mauern, Schalen und der Betonbau dazu. Ihm gefällt sein Beruf, und das, obwohl er doch eigentlich eine andere Richtung einschlagen wollte: "Eigentlich wollte ich vor drei Jahren Zimmerer lernen. Da hätte ich aber noch ein Berufsgrundschuljahr manchen müssen", sagt er. Doch die Vorstellung, noch ein ganzes Jahr die Schulbank zu drücken, gefiel ihm nicht. "Ich wollte mit meinen Händen arbeiten."

Stolz auf das Erreichte


Und so entschied er sich, den Beruf des Maurers zu lernen und hat diesen Schritt bis heute noch nicht bereut. "Ich bin sehr stolz auf das, was ich erreicht habe. Ich werde als Maurer weiterarbeiten. Es ist mein Traumberuf." Bei der Frage nach den Gründen muss Marcel nicht lange überlegen: "Man ist draußen in der Natur, aber vor allem sieht man, wie zum Beispiel eine Haus oder Halle nach und nach wächst - das finde ich interessant und es macht viel Spaß."
Innungsobermeister Thomas Rank würdigte bei der Freisprechungsfeier die Leitungen der Jungmaurer. Es sei ein wichtiger Tag im Leben der jungen Leute. Die Lehrzeit sei zu Ende, die Zeit der Ausbildung in Schule und Lehrbetrieb sei vorüber, "der Ernst des Lebens beginnt". Mit der Leistung in den letzten drei Jahren stehe den Absolventen eine Karriere am Bau offen. "Unser Handwerk hat seit Jahrtausenden Konjunktur, doch selten waren ihre Chancen in der Arbeitswelt besser als heute", sagte Rank.
Michael König, Fachgruppenleiter der Bau-Innung Kitzingen/Gerolzhofen, gratulierte den Zimmerleuten. Die Monate und Jahre der Ausbildung seien sicher kein Zuckerschlecken gewesen. Die jungen Leute hätten neben der Theorie und der Praxis in ihrem Beruf aber auch gelernt, dass sie Teil eines Teams, einer Gemeinschaft sind. "Ein gutes Team ist immer viel effizienter und damit wirtschaftlicher als die Kraft des Einzelnen". Dazu gehöre aber auch, dass man sich als Person in ein Team aktiv einbringt, zusammen an einem Ziel festhält, daran arbeitet und Rücksicht auf den anderen nimmt.

Ein sehr guter Jahrgang


Sehr glücklich zeigten sich Thomas Rank und Michael König darüber, dass die heute Freigesprochenen alle übernommen wurden oder eine Arbeitsstelle gefunden haben. "Es war ein sehr guter Jahrgang, was die Leistungen betrifft", erklärte Thomas Rank. Sowohl bei den Maurern als auch bei den Zimmerleuten haben alle bestanden.
Wie Michael König sagte, haben allerdings unterfrankenweit nur 32 Auszubildende ihre Prüfung zum Zimmerer abgelegt "Das ist mit Abstand das Wenigste, was wir je an Lehrlingen hatten", bedauerte König. Allerdings sieht es im kommenden Jahr wieder wesentlich besser aus: Da wollen doppelt so viele Lehrlinge ihre Prüfung ablegen.
Bei der Ausbildung steht bei beiden Berufen das maschinelle Arbeiten und der Computer immer mehr im Vordergrund. Die Handarbeit ist rückläufig, das Technische im Beruf tritt immer mehr hervor. Es gibt aber auch Ausnahmen wie beispielsweise bei der Altbausanierung, denn da muss noch öfter mit der Hand gearbeitet werden.