Druckartikel: Teil des Stadtverkehrs vom Computer geregelt

Teil des Stadtverkehrs vom Computer geregelt


Autor: Sabine Paulus

Kitzingen, Montag, 25. Februar 2013

Der östliche Teil der Straßenkreuzungen samt Ampeln ist gestern bis zur Konrad-Adenauer-Brücke an den Verkehrsrechner angeschlossen worden. Fahrzeuge sollen in Pulks durch Kitzingen geleitet werden. Für den westlichen Teil Richtung Würzburg haben die Fachleute noch einiges zu tun.
Die Verkehrsströme durch und in Kitzingen sind genau gemessen. Fotos: Sabine Paulus


Oberbürgermeister Siegfried Müller (UsW) drückte zwar nicht auf den sprichwörtlichen roten Knopf, dennoch ist gestern in einem Raum der Licht-, Kraft- und Wasserwerke etwas Besonderes geschehen. Der Verkehrsrechner wurde aktiviert. Alle Ampeln der Bundesstraße 8 und teilweise der Staatsstraße 2271 sind an den Computer angeschlossen und werden künftig von diesem gesteuert.

"Wir sind schon länger an dem Thema, die technischen Voraussetzungen mussten geschaffen werden. Jetzt sind sie geschaffen", sagte Müller bei dem offiziellen Start-Termin. Das Projekt begann 2009. Im Juli 2010 war das Gesamtkonzept erstellt.

Computer sucht Programm

Anschluss an den Rechner bedeute aber nicht automatisch aktive Steuerung, erklärte Stefan Weißkopf, Abteilungsleiter für den Landkreis Kitzingen am Staatlichen Bauamt Würzburg.

Nur wenn der Rechner selbstständig aktiv wird, reagiert er auf die gemessenen Verkehrsströme und sucht dementsprechend ein Programm für die Ampelschaltung aus. Dies ist derzeit für die Anlagen östlich der Konrad-Adenauer-Brücke möglich. Ab Mai soll das Teilsystem West koordiniert werden.

Richtung Würzburg stärkste Belastung

Die Herausforderung sind hier die Kreuzung Siegfried-Wilke-Straße/Jahnstraße/B8 und die vielen Fahrzeuge, die von der Schützenstraße, der Nordtangente und der Repperndorfer Straße kommen. Sie müssen - geordnet durch entsprechende Grün-Phasen der Ampeln - in den Hauptverkehrsstrom auf der Bundesstraße geleitet werden. "In diesem Bereich haben wir die stärkste Belastung der B8 in Kitzingen überhaupt", erklärte Michael Schenk, Geschäftsführer der Furma T+T Verkehrsmanagement GmbH.

Das Chaos im Dezember 2012 war an der dortigen Kreuzung entstanden, als die Grün-Phase auf der Bundesstraße verkürzt wurde. Dann staute sich der Verkehr zurück bis zur Konrad-Adenauer-Brücke. "Wenn ich an einer Stelle drehe, wirkt sich das an einer anderen Stelle des Straßennetzes aus", sagte Stefan Weißkopf. Am besten wäre es, in Richtung Würzburg eine Spur mehr zur Verfügung zu haben, meinte Michael Schenk.

Durchfahrt in Fahrzeugpulks

Was haben die Fachleute mit Hilfe des Computers in Kitzingen eingefädelt? Sie lassen Fahrzeugpulks entstehen, die mit möglichst wenigen Unterbrechungen durch rote Ampelsignale Kitzingen durchqueren können. Das Ergebnis sind kürzere Warte- und Fahrzeiten.

Sorgen, Lob, Kritik und Vorschläge per E-Mail ans Straßenbauamt

Die Aktivierung des ersten Teilsystems sehen Weißkopf, Schenk und die anderen Fachleute als Testphase. Verkehrsteilnehmer, die unzufrieden sind, denen etwas auffällt oder die Verbesserungsvorschläge haben, können sich über die E-Mail-Adresse Ampeln-Kitzingen@stbawue.bayern.de an das Straßenbauamt wenden.

Gefordert sind sie noch auf andere Weise. Fußgänger sollten die Überwege zügig überqueren. Autofahrer sollten wissen, dass sie bei einem eigenen Linksabbieger-Ampelsignal fahren können und nicht den Gegenverkehr vorbeifahren lassen müssen, denn der hat Rot. Der grüne Pfeil soll ein schnelleres Abfließen ermöglichen.