Synagoge wird Stück für Stück modernisiert
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Donnerstag, 24. Januar 2013
Seit 20 Jahren gibt es die Alte Synagoge in neuem Gewand. Jetzt wird sie Stück für Stück modernisiert. Zum runden Geburtstag gibt es Kabarett und ganz viel Musik.
Vor 20 Jahren ist die Alte Synagoge in Kitzingen wiedereröffnet worden. Auch wenn es nach 20 Jahren zu früh für einen offiziellen Festakt ist: Gefeiert wird trotzdem. Richard Arndt-Landbeck hat mit seinem Team ein besonders vielfältiges Programm für das erste Halbjahr 2013 aufgelegt.
Im Zweiten Weltkrieg ist die Synagoge am Landwehrplatz zerstört worden. Nach langen Diskussionen über ihre Zukunft ist sie Anfang der 90er Jahre wieder aufgebaut worden. Im Mai 1993 war Wiedereröffnung. "Seither genießt die Synagoge eine große Akzeptanz als städtisches Kulturhaus", sagt Arndt-Landbeck. Die Zahlen geben ihm Recht: Rund 12 000 Besucher sind alleine im letzten Jahr in die Synagoge gekommen. Von der Kinderakademie über Preisverleihungen und Vorträge bis hin zu Tagungen reicht mittlerweile die Palette der Veranstaltungen. "Die Synagoge ist zu einem Kulturhaus für alle geworden", konstatiert der Geschäftsführer der Vhs.
Die erste Veranstaltungsreihe in dem Haus trug und trägt den Namen Kitzinger Comedy & Kabarettwochen, kurz KICK. Vor 15 Jahren ist die Reihe aus der Taufe gehoben worden. In diesem Jahr werden sich die Kitzinger vor allem auf Musik-Kabarettisten freuen können. Zu den bekanntesten Namen gehören Michael Altinger und Nessi Tausendschön, die in diesem Jahr ebenfalls ihr 20-Jähriges feiert. So lange ist sie schon auf den Bühnen Deutschlands unterwegs.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt - passend zur Geschichte der Alten Synagoge - auf Klezmer- und Sinti-Musik. Zwei führende Bands aus den beiden Stilrichtungen werden im April/Mai Konzerte geben. Arndt-Landbeck freut sich außerdem auf eine Band, die er als die talentierteste der letzten Jahre aus unserer Region bezeichnet. Carolin No und Gäste werden im Rahmen des dritten Schwerpunkts 2013, des Kitzinger Sommers, auftreten. Das Open-Air-Festival will in diesem Jahr vor allem jüngeres Publikum anlocken - mit Rock- und Popmusik. Ein Kabarettist wird in diesem Festivalsommer nicht auftreten - wegen der Konkurrenz auf dem Bleichwasen. Dort ist im Sommer ebenfalls eine Open-Air-Veranstaltung geplant - mit zwei Kabarettisten.
"Die Konkurrenz hat im Lauf der Jahre zugenommen", sagt Arndt-Landbeck. Und er muss es wissen. Seit beinahe 25 Jahren ist er bei der Vhs in Kitzingen tätig. Die gestiegene Konkurrenz sieht er durchaus positiv: "Kitzingen ist im kulturellen Angebot unglaublich reich geworden." Von anspruchsvollen kirchlichen Konzerten bis hin zu Live-Musik in Kneipen können die Kitzinger heutzutage wählen. Auch in der näheren Umgebung wächst die Konkurrenz. In Würzburg ist eine große Veranstaltungshalle geplant. Arndt-Landbeck und sein Team wollen sich deshalb weiter auf ein hochwertiges Angebot im mittleren Segment konzentrieren. Der Anspruch ist klar: Qualität soll geboten werden. "Wir engagieren nur Profis mit eigenen Kompositionen oder Programmen."
Qualitativ hochwertig soll auch die Ausstattung in der Alten Synagoge sein. Nach 20 Jahren ist vor allem die Technik in die Jahre gekommen. Licht- und Tonanlage sind bereits neu, bis Ende 2014 soll auch das Parkett erneuert und die Wände neu gestrichen werden. Aktuell wird nach einer energetisch und finanziell günstigen Lösung für die mehr als 300 Lampen gesucht, die im Gebäude angebracht sind. Die Renovierungsarbeiten sind auch deshalb so intensiv, weil sie im laufenden Betrieb abgewickelt werden. "Aber dafür", sagt Arndt-Landbeck, "wird die Alte Syna-goge auch in den nächsten 20 Jahren eine moderne Kulturstätte sein."
Service:
Vorverkauf Buchladen am Markt, Schöningh Buchhandlung am Marktplatz sowie online unter www.ticket.shop-kitzingen.de
Internet Das Kulturprogramm gibt es unter www.kitzingen.info/alte_synagoge.