Stromproduktion beim ehemaligen Skihügel

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Auf der Gemarkung Winkelhof können zwei weitere Freiflächenphotovoltaikanlagen auf einer Fläche von sechs Hektar inklusive Ausgleichsflächen errichtet werden.

Auf der Gemarkung Winkelhof können zwei weitere Freiflächenphotovoltaikanlagen auf einer Fläche von sechs Hektar inklusive Ausgleichsflächen errichtet werden. Der Gemeinderat Seinsheim stimmte zu, die sechste Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg zu bringen, ebenso kann ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden.

Kerstin Schuster und Jochen Schürer von der Firma Greenovative aus Nürnberg sowie Landschaftsplaner Max Wehner stellten dem Gemeinderat das Projekt vor, das auf Winkelhofer Gemarkung westlich der Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen im 110 Meter-Streifen liegt. Zwei Flächen, getrennt von einer Grünfläche, werden mit Modulen bestückt. Die kleinere hat eine Leistung von 750 KWp, beide Anlagen zusammen haben 4000 KWp. Die Ertragsprognose beträgt 1115 KW/KWp, der Stromertrag soll 4.460.000 KWh pro Jahr betragen. Damit könnten 7117 Haushalte versorgt werden.

Die kleinere Fläche könnte Mitte nächsten Jahres errichtet werden, die größere müsse ins Ausschreibungsverfahren, erläuterte Kerstin Schuster. Mit der Fertigstellung rechnet sie bis Ende 2019, Anfang 2020. Die Einspeisung ins Netz sei mit der Main-Donau Netzgesellschaft geklärt, ebenso die Größe der Ausgleichsfläche.

Laut Wehner bleibt das bisherige Grünplan erhalten und wird durch einen Grünstreifen erweitert, der an die Ausgleichsfläche der Obernbreiter Anlagen anschließt und so eine Verbindung herstellt. Um vermutete Bodendenkmäler "schmiegt sich die Anlage herum", erläuterte Wehner. Ein Name für den Bebauungsplan könnte Am Skilift lauten, denn bis vor 40 Jahren war dort der Skihügel, wie es aus den Reihen der älteren Ratsmitglieder hieß.

Jürgen Merbecks konnte sich mit der Anlage auf bislang landwirtschaftlichen Gelände nicht anfreunden. "Die ganze Landschaft wird verhunzt", klagte er. Bürgermeister Heinz Dorsch erläuterte, dass es für die Gemeinde wichtig sei, dass kein Beteiligter belästigt werde. Das sei hier nicht der Fall und so stimmte der Gemeinderat bei zwei Nein-Stimmen grundsätzlich für das Vorhaben. Alles Kosten trägt dabei der Investor.

Weitere Tagesordnungspunkte im Gemeinderat waren:

Weitere Gewerke für den Umbau des Feuerwehrhauses Wässerndorf vergab der Gemeinderat Seinsheim. Die Elektroarbeiten darf die Firma Löther aus Obernbreit für 8825 Euro ausführen. Hier war eine Kostenmehrung auf Grund der Verlegung des Hausanschlusses zu verzeichnen. Bei der Vergabe für die Sanitärarbeiten zeigte Bürgermeister Heinz Dorsch ein leeres Blatt, denn keine der angeschriebenen Firmen hatte ein Angebot abgegeben Eine Firma hatte angekündigt, noch ein Gebot nachreichen zu wollen. Falls dies passe, darf der Bürgermeister den Auftrag vergeben. Beim Rohbau hatte es ein Nachtragsangebot über 1977 Euro gegeben, da nach dem Abbruch des Anbaus zum Nachbargrundstück hin zusätzliche Arbeiten notwendig wurden.

Eine neue Satzung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter erließ der Gemeinderat neu. Denn es gibt eine neue Mustersatzung. In der ist zur Verwunderung etlicher Ratsmitglieder der Paragraph 3a gestrichen worden. Darin hatte es geheißen, dass "wer ein Tier hält oder ein Tier auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen führt, ist verpflichtet, Verunreinigungen, welche das Tier verursacht hat, unverzüglich zu beseitigen und ordnungsgemäß zu entsorgen". In der neuen Satzung heißt es jetzt nur noch, dass es verboten ist. "Gehwege durch Tiere verunreinigen zu lassen". Da es im gleichen Paragraphen aber auch heißt, dass es verboten ist, Behältnisse auf öffentlichen Straßen abzustellen, wurde aus den Reihen des Gemeinderats scherzhaft nachgefragt, ob das auch für Mülltonnen gelte. Dies regelt jedoch der gleiche Paragraph im Absatz drei: "Das Abfallrecht bleibt unberührt". Streichungen und andere Formulierungen in der neuen Satzung kommentierte ein Mitglied des Gemeinderats mit Blick auf die Verfasser mit diesen Worten: "Lauter Sesselpupser, die keine Ahnung haben". Die Satzung wurde dann, mangels Alternative, einstimmig verabschiedet.

Keinen Zuschuss gewährt die Gemeinde der Pfarrgemeinde Tiefenstockheim für ein neues Chorfenster. In der frisch sanierten Kirche soll das neue Fenster im Altarraum das Ensemble wieder komplett machen. Das besagte Fenster war im Krieg zerstört worden und soll nun in seiner ursprünglichen Form wieder hergestellt werden. Ein Kostenvoranschlag beträgt 23.800 Euro. Einstimmig lehnte der Rat aber die Zuschussbitte ab, da die Gemeinde die Baulast des Turmes hat und erst jüngst viel Geld investiert hat.

Beim Treppen-Eingang zur Kirchengade in Iffigheim wird für rund 1000 Euro ein Geländer aus Edelstahl montiert. Zudem informierte Bürgermeister Heinz Dorsch das Gremium, dass in diesem Jahr für die Wasserzähler Ablesezettel verteilt werden, die die Bürger selbst ausfüllen und an die Gemeinde zurückgeben sollen.

Vorschaubild: © Karl-Josef Hildenbrand