Starkregen: Mainbernheim holt sich Hilfe von "boden:ständig"
Autor: Gerhard Krämer
Mainbernheim, Freitag, 15. Oktober 2021
Nach dem Starkregen im Sommer dieses Jahres wurden auch in Mainbernheim Stimmen laut, die präventive Maßnahmen forderten, um Schäden bei solchen Ereignissen künftig zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Jetzt beschäftigte sich der Stadtrat mit der Initiative "boden:ständig". Bürgermeister Peter Kraus rechnet angesichts des Klimawandels mit einem häufigeren Auftreten solcher Naturereignisse. Sowohl Kommunen, aber auch die privaten Grundstücksbesitzer müssten hier Vorsorge treffen.
Nach dem Starkregen im Sommer dieses Jahres wurden auch in Mainbernheim Stimmen laut, die präventive Maßnahmen forderten, um Schäden bei solchen Ereignissen künftig zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Jetzt beschäftigte sich der Stadtrat mit der Initiative "boden:ständig". Bürgermeister Peter Kraus rechnet angesichts des Klimawandels mit einem häufigeren Auftreten solcher Naturereignisse. Sowohl Kommunen, aber auch die privaten Grundstücksbesitzer müssten hier Vorsorge treffen.
Kraus mahnte eindringlich, die in Bebauungsplänen festgesetzten Grüngürtel zu belassen. Manche ignorierten solche Festsetzungen und legten zum Beispiel rückwärtige Zufahrten zu den Grundstücken an oder überbauten Grüngürtel gar. Laut Abwassersatzung seien auch Rückschlagventile vorgeschrieben.
Wer von der Kommune Schutzmaßnahmen fordere, müsse bereit sein, auch seinen Beitrag zum Hochwasserschutz zu leisten. Dazu zählt laut Kraus, alles zu unterlassen, was einem geregelten Wasserabfluss entgegenwirke. Konkret nannte er Einbauten im Dürreseegraben.
Wasser in den Regenwasserkanal führen
Um künftig Überflutungen zum Beispiel der Rödelseer Straße zu verhindern, gelte es, sich Maßnahmen zu überlegen, die Wasser in der Flur zurückhielten und dosiert in den Regenwasserkanal führten. Hier erhofft sich die Stadt auch über die Initiative "boden:ständig", die beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) angesiedelt ist, Hilfe. Martina Kamm-Hörner stellte das Konzept vor.
Ein "boden:ständig-Projekt" funktioniere nur, wenn die Gemeinschaft örtliche Probleme erkenne. Denn die Menschen sollten vor Ort selbst an der Lösung eines Problems mitarbeiten. Probleme reichten laut Martina Kamm-Hörner von extremer Trockenheit über Erosion und Nährstoffeinträgen in Gewässern bis hin zu Überschwemmungen nach Starkregenereignissen.
Eine Lösung sei zum Beispiel die Schaffung von Rückhaltestrukturen in der Landschaft. Die ALE-Mitarbeiterin nannte als Beispiel einen Landwirt, der selbst ein Rückhaltebecken gebaut hatte. Weitere Möglichkeiten seien Zwischensaaten auf Ackerflächen, Grünstreifen oder andere Querschnitte von Bächen oder Gräben.
Angesprochen auf Möglichkeiten, die Überflutung des Radwegs nach Iphofen zu verhindern, sagte Martina Kamm-Hörner, dass die teuerste Lösung die Anhebung des Wegs sei. Billiger sei eine kleine Aufwallung neben dem Weg.