Stadtschwarzacher Kindergarten wird generalsaniert

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Der Erker am Altbau des Kindergartens St. Josef wird weggerissen. An seiner Stelle soll ein großes Rundbogenfenster installiert werden. Foto: Peter Pfannes
Der Erker am Altbau des Kindergartens St. Josef wird weggerissen. An seiner Stelle soll ein großes Rundbogenfenster installiert werden. Foto: Peter Pfannes

Die Generalsanierung des Stadtschwarzacher Kindergartens ist beschlossene Sache. Der energetischen Sanierung fallen allerdings Erker und Bruchsteinwand zum Opfer.

Energetische Sanierung, Generalsanierung oder Neubau? Auf die Frage nach der Zukunft des Kindergartens St. Josef in Stadtschwarzach haben die Mitglieder des Schwarzacher Gemeinderats in ihrer Sitzung am Dienstag eine eindeutige Antwort gegeben. Einstimmig beschloss das Gremium die Generalsanierung für den Altbau des Kindergartens. Die bestehende Bruchsteinfassade zur Kirchgasse hin wird mit einer Außendämmung versehen. Der Erker im Obergeschoss des Kindergartens wird zurückgebaut und die Fassade samt den Fenstern neu gegliedert.

Die Kostenschätzung von Planer Stefan Schielke ergab bei einer Generalsanierung eine Gesamtsumme von 500 000 Euro. Von der Regierung von Unterfranken erwartet die Gemeinde Zuwendungen in Höhe von 225 000 Euro, so dass der Eigenanteil des Marktes bei 275 000 Euro liegen wird. Bürgermeister Lothar Nagel (FCW) erinnerte an einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderats vom April vergangenen Jahres, in dem die energetische Sanierung des Kindergartens Stadtschwarzach (Altbau) beschlossen wurde. 375 000 Euro hätte laut Schielke allein diese Variante geschluckt.

"Aufgrund der Baukostensumme wurde mit der Regierung von Unterfranken Kontakt wegen möglicher Zuwendungen aufgenommen", erklärte das Gemeindeoberhaupt. Von der Behörde erhielt Nagel die Mitteilung, dass die Voraussetzungen für Zuwendungen für eine Generalsanierung des Gebäudes grundsätzlich erfüllt sind - was eine Förderung von bis zu 50 Prozent zur Folge hätte. "Aufgrund dieser neuen Sachlage wurden zusammen mit dem Planungsbüro Schielke und dem Trägerverein zusätzliche Maßnahmen mit aufgenommen, die im Zuge einer Generalsanierung sinnvoll sind und für die es Zuschüsse gibt." Nagel empfahl deshalb eine Generalsanierung, nachdem die Eigenanteilskosten für einen Neubau 200 000 Euro mehr verschlingen würden. "Das ist eine vernünftige Lösung, zumal die großen Gruppenräume erhalten bleiben können", betonte Nagel.

Planer Schielke erläuterte die Details einer Generalsanierung, bei der auch der komplette Dachstuhl erneuert werden soll. Er wies darauf hin, dass man nach einer Grundsanierung immer noch einen Altbau und keinen Neubau habe. Einig war man sich im Gremium darüber, die alte Bruchsteinfassade energetisch zu verkleiden. Ein Energiefachberater hatte geraten, die Bruchsteinfassade außen zu dämmen, um Kältebrücken mit den entsprechenden Langzeitfolgen wie Schimmelbildung möglichst zu vermeiden. "Ich bedaure sehr, dass die alte Bruchsteinwand verschwindet. Leider ist das sachlich erforderlich", äußerte sich Pater Franziskus Büll (Klosterliste). Markus Hein (FCW) war bei der Abstimmung als einziges Ratsmitglied gegen die Außendämmung.

Einhellig sprach man sich dagegen für den Abriss des kleinen Erkers über der früheren Eingangstür aus, nachdem die energetische Sanierung dort keine befriedigende Lösung bringt. Der Erker soll zurückgebaut und durch ein entsprechend großes Fenster mit Rundbogen passend zur alten Eingangstür ersetzt werden.

Letztlich interessierte Johanna Sendner (FCW), ob der Betrieb im Kindergarten St. Josef während der Sanierungsphase aufrecht erhalten bleiben kann. "Da ist man sich noch nicht ganz schlüssig", erwiderte Schielke. Nagel ergänzte, dass der normale Tagesablauf im Kindergarten durch die Bauarbeiten natürlich beeinträchtigt wird.