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Zwei Siege für Segnitzer Faustballerinnen


Autor: Gerd Ludwig

Segnitz, Sonntag, 23. Juni 2013

Mit zwei Siegen gegen den TV Augsburg und TSV Grafenau wahrte der TV Segnitz seine Chancen auf einen Aufstiegsplatz in der 2. Bundesliga Süd Damen. Der Trainer Uli Lauck war aber nur zufrieden.
Tatjana Müller macht sich lang: Ihr TV Segnitz gewann am Sonntag beide Partien beim Heimspieltag gegen den TV Augsburg und TSV Grafenau. Durch diese Erfolge in der 2. Faustball-Bundesliga Süd Damen bleibt der TV Segnitz auf Platz drei, vier Minuspunkte hinter dem Spitzenduo. Foto: Gerd Ludwig



TV Segnitz - TV Augsburg 3:0 (11:7, 11:8, 11:5)
TV Segnitz - TSV Grafenau 3:1 (11:6, 6:11, 12:10, 11:9)
TV Augsburg - TSV Grafenau 1:3.



"Ich werde langsam grau. Weil es Bälle sind, die 20 000 Mal im Training kommen und dann konzentrieren sie sich nicht darauf", zeigte sich der Segnitzer Trainer Uli Lauck nach dem Spieltag, dem ersten auf heimischem Rasen in dieser Runde, etwas verschnupft. Und das, obwohl letztlich doch zwei Siege zu Buche standen.
Besonders bei dem böigen Wind hätte seine Mannschaft lieber hohe statt weite Bälle spielen sollen. Und die Leichtsinnsfehler prangerte er an. Es sei einfach nicht das gespielt worden, was er sich vorgestellt habe.

"Mein Wille ist, dass wir zwei Mal die Woche darauf hin trainieren, dass es am Sonntag auch umgesetzt wird." Denn technisch habe es sein Team drauf, effektiv und schnell zu agieren.

Klarer Sieg gegen Augsburg

Dabei lief es in der ersten Partie am späten Sonntagvormittag gut. Der Dritte (18:6) gewann gegen den Vorletzten TV Augsburg (2:18) mit 3:0, wobei er nur kurzzeitig im zweiten Satz etwas unter Druck geriet. Was Lauck mehr erregte, war die Partie gegen den Drittletzten TSV Grafenau (6:14). Der Aufsteiger hatte bereits die Begegnung gegen Augsburg mit 3:1 gewonnen und ärgerte am Sonntagnachmittag auch die Gastgeber.

Die Segnitzerinnen, die noch die Aufstiegsspiele erreichen können, hatten den ersten Satz noch klar gewonnen, ehe sich die Miene von Uli Lauck immer mehr verdüsterte. Gleich nach dem ersten Punkt verletzte sich Jana Schleifer am Knie und musste ausgewechselt werden. Ursina Sagstetter musste kalt ins Spiel einsteigen: "Die Ursina war in dieser Partie Anschreiberin und eben nicht warm", zeigte Lauck sich nicht begeistert von dem, was er sah. Ständig lag sein Team in Rückstand, nur einmal fehlte beim Stand von 5:6 ein Punkt zum Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt rief der Coach noch optimistisch von der Außenlinie: "Jetzt der Ausgleich, und wir ziehen weg". Wer sich aber absetzte, war der Gegner, so dass Lauck sich beim 5:8 gezwungen sah, eine Auszeit zu nehmen: "Wir trauen uns nicht und gehen nicht konsequent an die Bälle heran", schimpfte er. Doch auch das nützte nichts. Nach dem 6:9 erkämpfte sich der Gast in zwei superlangen Ballwechseln den Satzgewinn. "Die haben es schlauer rausgespielt, nach dem Motto, wir haben nichts zu verlieren."

Personelle Konsequenzen

Auch Durchgang drei schien einen ähnlichen Verlauf zu nehmen. Mittlerweile raufte sich der Coach die Haare, wechselte ständig die Perspektive und zog beim Stand von 4:8 personelle Konsequenzen. Ursina Sagstetter musste runter - "was sie heute für Elfmeter verschossen hat" (Lauck) - Alicia Hofmann ersetzte sie. "Die Bälle, die schnell kommen und sie müssen nur ihren Arm hinhalten, die haben wir. Bei den vor sich hindümpelnden und einfachen Bällen, da tun wir uns schwer", wies er auf das mentale Problem hin.

Wieder ein langer Ballwechsel, wieder für Grafenau - 4:9. Kurz darauf hieß es 6:10. Der Coach forderte "vier am Stück". Die Zuschauer feuerten die Mannschaft an. Sein Team erfüllte ihn diesen Wunsch und legte nochmals zwei Zähler drauf zum 12:10. "Ich habe die Alicia gebracht, vorne eine Abwehrspielerin hingestellt und dann war es gut. Es muss auch mal so gehen", kommentierte er den Satzausgang. Segnitz kämpfte nun, musste aber dennoch im vierten Satz bis zum 9:9 meist einem Rückstand hinterherlaufen, um sich mit dem 10:9 doch noch einen Matchball herauszuspielen. "Bitte noch einmal konzentriert", flehte der Coach. Sein Team erhörte ihn und bog ein Spiel, das mehrfach auf der Kippe stand, noch um.

Zusammenhalt

"Es war heute keine Spielerin überragend, am Ende hat es der Zusammenhalt gebracht", lautet Laucks Manöverkritik. Um dann aber doch Helen Gernet zu loben, die sei heute stark gewesen. Am Ende war der Coach doch noch zufrieden.

Mit vier Minuspunkten Rückstand auf das Führungsduo TV Unterhaugstett und TG Landshut (18:2) lauern die Segnitzer auf einen Ausrutscher dieser Teams. Der TVS tritt zwar an den kommenden zwei Heimspieltagen gegen diese Mannschaften je einmal an, aber zumindest eine muss nochmals verlieren, damit Segnitz in die Aufstiegsspiele rutscht. Der TVS indessen muss alle seine vier verbleibenden Partien gegen Neugablonz, Unterhaugstett (30. Juni), Trichtingen und Landshut (7. Juli) zu Hause siegreich gestalten.