Druckartikel: Vom Sportplatz zum Würgegriff

Vom Sportplatz zum Würgegriff


Autor: Bearbeitet von Wilhelm Roos

Kitzingen, Freitag, 12. August 2016

Unsere Praktikantin Linda Ollmann macht sich Gedanken über das Eintrittsgeld im lokalen Fußball, fehlende Gleichberechtigung und die olympischen Spiele.


Sonntag. Schönstes Fußballwetter. Um nicht den ganzen Tag zuhause zu sein und Olympia zu schauen, ging es für mich raus auf den Sportplatz. In Mainstockheim angekommen, fiel mir auf, dass ich für die Bezirksliga Eintritt zahlen muss. Drei Euro sind jetzt nicht die Welt, wobei ich dazu sagen muss, dass ich als Frau zu den ermäßigten Schülern, Studenten und Rentnern gestellt werde. Für die Herren der Schöpfung sind es fünf Euro Eintrittsgeld. Aber leben wir nicht in einer Welt der Emanzipation? Sollten Frauen und Männer nicht den gleichen Preis zahlen? Zugegeben: mich hat der bis jetzt oftmals sogar freie Eintritt nicht gestört, aber über solch einen Unterschied wundere ich mich dann doch. Auch in der Landesliga Nordwest wird bei Bayern Kitzingen zwischen Erwachsenen (sechs Euro), Schüler, Studenten, Rentnern, Jugendlichen und Frauen unterschieden (vier Euro). Schaut man in höhere Ligen, liegt der Unterschied im Eintrittspreis nur noch bei der Frage ob Sitz- oder Stehplatz. In Relation zu einer Stehplatzkarte der 1. Bundesliga (FC Bayern München: 15 Euro), sind die drei Euro eindeutig verschmerzbar, auch wenn das Spiel nicht den erhofften Verlauf genommen hat. Apropos Spaß am Fußball.

Nach dem Bezirksligaspiel war noch lange nicht Schluss. Nach einem kurzen Olympia-Abstecher zuhause (zweite Halbzeit Handballmänner) ging es weiter zum Fußball-Freundschaftsspiel Hoheim gegen Willanzheim (kostenlos). Nach dreieinhalb Stunden auf dem Fußballplatz war der Sonntag so gut wie zu Ende. Die restliche Woche verfolgten wir gespannt die Olympioniken in Rio. Nachdem die Vielseitigkeitsreiter in der Mannschaft erst Silber und Michael Jung danach die Goldmedaille geholt hatten, war der Knoten der deutschen Athleten am Donnerstag zum Glück geplatzt. Auch bei uns in der Redaktion wurde über die Olympia-Ereignisse diskutiert. Sowohl das ernüchternde Abschneiden der Schwimmer, als auch Carsten Sostmeiers Kommentare zu Julia Krajewskis Geländeritt. Bei Olympia blickt man doch auf die eine oder andere Sportart, die man sich sonst nie anschauen würde. Ob Bogenschießen, Schießen oder Judo. Eigentlich hatte ich am Donnerstagabend vor, das dritte Vorrundenspiel der Handballmänner anzuschauen. Stattdessen wurde der Kampf um Bronze im Judo der Frauen gezeigt. Am Ende war ich ziemlich schockiert über das Vorgehen der Gegnerin, die Luise Malzahn im Bodenkampf würgte bis diese blau anlief und kurz bewusstlos wurde.