VfL Gummersbach gewinnt beim TSV Rödelsee Freundschaftsspiel
Autor: Benny Krumpholz
Kitzingen, Sonntag, 21. Juli 2013
Es war das besondere Spiel, das im Vorfeld angekündigt wurde. Drittliga-Aufsteiger TSV Rödelsee und Bundesligist VfL Gummersbach boten den etwa 600 Zuschauern in der Sickergrundhalle einen tollen Handballabend mit vielen tollen Toren.
TSV Rödelsee- VfL Gummersbach 23:33 (8:18).
Vor den Augen von Weltmeister und Olympiasieger Vlado Stenzel (siehe auch Interview unten rechts) zeigte sich der Erstligist VfL Gummersbach total bodenständig in der Kitzinger Sickergrundhalle und besaß keinerlei Starallüren. So verteilten die Nationalspieler, wie der Heidingsfelder Startorhüter Carsten Lichtlein, Serbiens Nachwuchsstar Nemo Mladenovic und der aus Rothenburg stammende Andreas Schröder, fleißig Autogramme an die vielen Kinder in der Halle.
Die Partie begann mit etwa halbstündiger Verspätung, da der VfL auf der Autobahn im Stau steckte und deshalb nicht rechtzeitig in der Sickergrundhalle ankam. Ein erstes Raunen ging durch die Ränge, als dann schließlich die Stars auf die Platte zum Warmmachen kamen.
"Der Magier", der seit einigen Wochen mit dem TSV in Kontakt steht, um Talente aus seiner Heimat nach Deutschland zu lotsen, wollte den Aufsteiger nun auch in einem Spiel mal beobachten.
Für die kommende Spielzeit hat sich der TSV ebenfalls einen neuen Hallensprecher organisieren können. So übernahm Radio-Moderator Simon Steffan kurz vor der Partie das Mikrofon. Gemeinsam mit den Nachwuchskindern des TSV liefen anschließend beide Mannschaften auf das Feld und die Gästespieler bekamen jeweils einen Bocksbeutel überreicht.
Rödelsee erst etwas gehemmt
Die Partie begann kurze Zeit später mit Anwurf für den VfL, der zu Beginn gleich zeigte, wer der Favorit ist. Rödelsee schien etwas gehemmt und hatte anfangs wenig Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Immer wieder zeigte sich die VfL-Abwehr im ersten Abschnitt zu gut gestaffelt, so dass es für die Mannschaft von Dusan Suchy kaum ein Durchkommen gab. So kam Gummersbach immer wieder zu leichten Gegenstößen, die vor allem vom Österreicher mit dominikanischer Herkunft, Raul Santos, immer wieder eiskalt vollendet wurden. Das erste TSV-Tor konnte Jan Kästner erzielen, als er aus dem Rückraum trocken in den Winkel abzog. Ansonsten war der Würzburger Lichtlein kaum zu überwinden. Mit seinen langen Beinen kam er an fast jeden Wurf des TSV heran oder verkürzte mit seinen 2,02 Metern geschickt den Winkel. Über 9:3 setzte sich der VfL dann bis auf 16:6 ab (20. Minute). Da Gummersbach drei Torhüter mitgebracht hatte, musste Lichtlein nach einem Drittel der Spielzeit vom Feld und wurde durch den 21-Jährigen Lucas Puhl ersetzt. Auch an ihm biss sich der Gastgeber weiterhin die Zähne aus, so dass es mit einem 8:18 in die Pause ging.
Plötzlich auf Augenhöhe
Auffälligste Akteure beim Bundesligisten waren im ersten Durchgang neben Santos und Lichtlein vor allem Florian von Gruchalla sowie die beiden Schweden Joakim und Frederik Larsson, die im Abwehrverbund kaum einen Freiraum preis gaben. Die Partie änderte sich jedoch nach dem Seitenwechsel. Denn plötzlich wurde es ein Spiel auf Augenhöhe. Freilich fuhr der VfL merklich einen Gang zurück und erlaubte sich den einen oder anderen Fehler. Aber die Rödelseer trauten sich nun merklich viel mehr zu und boten dem Favoriten die Stirn. Rödelsees neuer Schlussmann Max Deussen, der in der Halbzeit für Thomas Paul in das Tor kam, zeigte nun einige tolle Paraden und so kam auch der Gastgeber zu leichteren Gegenstößen. Auch im Positionsangriff zeigte der zweite Neuzugang Marin Varvodic nun, dass er eine echt Verstärkung für den TSV sein wird. Immer wieder führte er geschickt Regie und suchte selbst den harten Körperkontakt mit den Hünen in der VfL-Abwehr. So konnte der TSV Tor um Tor aufholen und nun kam auch die Stimmung in der Halle hinzu. Beim Stande von 22:26 hatten sich die Rödelseer bis auf vier Tore an den VfL herangearbeitet, der sich dann aber wieder auf seine Stärken fokussierte.
Auch der dritte Torhüter im Bunde, Mazedoniens Nationaltorhüter Borko Ristovski, hielt nun wieder mehr Bälle, so dass es für Gummersbach am Ende doch noch ein standesgemäßer 33:23-Erfolg wurde.
Dennoch können alle Beteiligten vollends zufrieden mit diesem Vorbereitungsspiel sein.