TV Großlangheim - HSG Volkach 19:16 (9:7).

Für den Trainer des Tabellenzweiten HSG Volkach, Peter Mahler, war die Meisterschaft von Anfang an kein Thema. "Mein Blick gilt immer dem Punktestand und nicht dem Tabellenplatz. Ich habe immer gewisse Vorstellungen von den Punkten her. Und wenn wir die erreicht haben, sind wir zufrieden." Irgendwo in die Sphären zu blicken, in denen es um Platz eins geht, war nie die Planung des HSG-Coach. Diese ist komplett eine andere und nach der Aussage Mahlers ist er mit seinem Team auf den besten Weg dorthin. Es werde hart daran gearbeitet.

Am Samstagabend wurden die Volkacherinnen in der TGK-Halle in Kitzingen von den Frauen des TV Großlangheim jedoch jäh ausgebremst. "Wir haben bei Auswärtsspielen oft den Nachteil, dass unsere Jugendmannschaft auch auswärts antreten muss.

Das Team spielte im Fichtelgebirge und war fünf Stunden unterwegs. Drei von den Mädels mussten nochmals 60 Minuten antreten. Da geht zum Schluss meist die Konzentrationsfähigkeit dahin," versuchte der Coach, den Leistungsabfall in den Schlussminuten zu begründen. Dies soll allerdings keine Entschuldigung für die Niederlage sein und er gratuliert Großlangheim zum Sieg, der berechtigt ist.
Lange Zeit war die Partie offen, aber Volkach konnte im ersten Spielabschnitt nie in Führung gehen. Drei Mal glich das Mahler-Team aus, aber Großlangheims Spielertrainerin Kerstin Weckert führte ihre Mannschaft mit zwei Treffern Vorsprung in die Halbzeitpause.

Die Heimmannschaft kam mit viel Elan aus der Kabine und wollte sich noch weiter absetzen. Sie traf jedoch auf eine über sich hinauswachsende Torfrau des Gegners. Katharina Knoppe parierte nicht nur drei Siebenmeter hintereinander, sie meisterte auch noch vier schwere Bälle. Diese starke Phase der Torhüterin hatte Folgen und die Gäste glichen in der 36. Minute zum 10:10 aus. Als Sophie Krämer in der 43. Minute Volkach das erste Mal in Führung warf, schienen die Gastgeberinnen erst einmal geschockt und ließen mit dem 12:14 einen Zwei-Tore-Rückstand zu. "Wir verwarfen in dieser Phase zwei Hundertprozentige, was vielleicht ein Knackpunkt war. Wir haben es dann nicht geschafft, unsere Abwehrformationen zu halten. Großlangheim kam in die Lücken hinein und hat seine berechtigten Tore gemacht", analysierte Mahler die entscheidende Phase.

Für ihn ist der TVG eine Mannschaft, die 60 Minuten lang kämpft, egal wie es steht. Trotzdem ging es in der Schlussphase nochmals eng zu. Zwei Minuten vor der Schlusssirene parierte Großlangheims Keeperin Elisabeth Schiffmeyer beim Stand von 17:16 einen Siebenmeter. Im Gegenzug erzielte der Gastgeber das 18:16. Damit war der Widerstand der Gäste endgültig gebrochen.

Volkachs Coach Mahler sieht in dieser Niederlage keinen Beinbruch: "Wir wissen um unsere Auswärtsschwäche und werden daran arbeiten." Ohne den Einsatz der Jugendlichen würde dem Coach das Potenzial fehlen, um 60 Minuten schnellen Handball spielen zu können, was jedoch am Samstag nur 45 Minuten gelang.
Der TV Großlangheim jedoch konnte jubeln, denn mit diesem Erfolg konnte sich das Weckert-Team weiter von der Abstiegszone absetzen.

TV Großlangheim:
Elisabeth Schiffmeyer; Kerstin Weckert 6, Jennifer Uhl 1, Ramona Hemberger, Petra Geißler 2, Melanie Dürr 1, Ulrike Kutschera 2, Selina Geißler, Barbara Gamm 7/1, Miriam Kempf.


HSG Volkach:
Katharina Knoppe; Linda Wirsching, Hanna Werner 2/1, Ellen Hünting 1, Laura Pauli, Alina Manger 4, Julia Weickert, Julia Wagner 1, Sophia Werner, Sophie Krämer 5, Theresa Werner 3/2.