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TSV Frickenhausen steigt in die Landesliga auf


Autor: Siegfried Thomas

Prosselsheim, Montag, 01. Juli 2013

Im dritten Anlauf hat der Nachwuchs des TSV Frickenhausen den Aufstieg in die Juniorinnen-Landesliga geschafft.
Eine starke Leistung bot U15-Spielerin Melanie Macht des TSV Frickenhausen (vorne), die sich mit der Karsbacherin Andrea Reisch interessante Duelle lieferte. Foto: Thomas



Aufstiegsspiel zur U17-Landesliga: FC Karsbach - TSV Frickenhausen 2:3 (1:2).


Gegen den Meister der Bezirksliga 1, FC Karsbach, setzte sich der TSV Frickenhausen, Titelträger der Bezirksliga 2, in Prosselsheim vor 180 Zuschauern mit 3:2 durch.

Die Vorsitzende des Bezirksausschusses für Frauen- und Mädchenfußball, Helga Schmitt, beglückwünschte den Sieger. "Das Spiel hat von Einzelaktionen der guten Stürmerinnen auf beiden Seiten gelebt. Ich hoffe, dass Frickenhausen sich gut vorbereiten kann und stabil bleibt, damit es in der Landesliga bestehen kann. Das ist natürlich unser Wunsch vom Bezirk Unterfranken."

Für die Trainerin des FC Karsbach, Laura Göbel, war die größere Abgeklärtheit der Frickenhäuserinnen im Ausnutzen der Torchancen der Grund des Erfolgs.

"Wir haben zu einfache Fehler gemacht und die hat der Gegner konsequent ausgenutzt. In der Offensive waren wir in der Chancenverwertung zu nachlässig." Sie dachte wohl auch an die dritte Minute, als Pauline Kleinhenz, nach einem Fehlpass von Melanie Pfeffer, alleine vor dem Frickenhäuser Tor auftauchte, die Chance jedoch kläglich vergab. In der zehnten Minute war Sabrina Kleinschrodt vom TSV zu überrascht, als eine Flanke von Jasmin Rhein durch Freund und Feind durchrutschte und sie aus sechs Metern die Kugel nicht kontrollieren konnte.

Rhein, die auf der rechten Außenbahn für viel Unruhe sorgte, flankte neun Minuten später an die Strafraumkante, Sarah Wintzheimer nahm die Kugel an, tanzte noch Karsbachs Abwehrspielerin Melissa Rüb aus und ließ mit ihrem Schuss Torhüterin Melissa Mennig keine Abwehrchance.

Doch die Freude über die Führung währte nur 120 Sekunden an. TSV-Torhüterin Larissa Conrad konnte einen harmlosen Freistoß aus 30 Meter von Lea Dittmaier nicht festhalten, Vanessa Blum war zur Stelle und staubte zum 1:1 ab. "Ich weiß auch nicht, warum ich am Anfang immer so einen Fehler mache", ärgerte sich Conrad, die eigentlich Feldspielerin ist und lieber im Mittelfeld spielt", über ihren Patzer.
TSV-Coach Müller nahm ihre Keeperin in Schutz: "Larissa ist die stärkste Spielerin, die ich ins Tor stellen kann, obwohl ich sie im Mittelfeld auch dringend benötigen würde. Solche Tore sind natürlich nicht gut für meine Nerven, aber in der zweiten Halbzeit hat sie mit guten Paraden uns im Spiel gehalten." Vier Minuten nach ihrem Fauxpas zeigte die Torhüterin ihr Talent, als sie sich tollkühn vor die Füße von Kleinhenz warf und einen erneuten Gegentreffer verhinderte.

Die Abwehr des TSV, organisiert von ihrer Chefin Melanie Groß, agierte um einiges stärker als beim Entscheidungsspiel gegen Prosselsheim, hatte nur gelegentlich Probleme mit der schnellen und wendigen Kleinhenz, die nach einer halben Stunde Spielzeit ihre nächste Einschussmöglichkeit vergab.
Besser machte es auf der Gegenseite Jasmin Rhein, die eine Ecke von Emilia Kempf, am langen Pfosten lauernd, direkt zur 2:1-Führung einschoss. In der Nachspielzeit musste der TSV noch zwei Mal zittern. Erst verfehlte Andrea Reisch knapp das lange Eck und wenig später feuerte Lea Dittmaier die Kugel an den Querbalken und Conrad meisterte den Nachschuss von Vanessa Blum.

Kurz nach dem Seitenwechsel zirkelte Sarah Wintzheimer die Kugel knapp am Winkel vorbei. Danach machte Karsbach mehr Druck und in der 54. Minute sahen die Zuschauer die Kugel schon zum 2:2 im TSV-Gehäuse einschlagen. Kleinhenz hatte von der Strafraumkante abgezogen, doch Conrad machte sich immer länger und wischte die Kugel um den Pfosten zur Ecke.

Vier Minuten später vergab Reisch die Möglichkeit zum Ausgleich und musste dann zuschauen, wie ihr Team in einen Konter lief, den Rhein mit einem Schuss in den Winkel zum 3:1 abschloss. FC-Trainerin Göbel trieb ihr Team weiter nach vorne. So konnte Kleinhenz zehn Minuten vor dem Spielende noch den Anschlusstreffer erzielen.

Geschafft, aber glücklich

"Ich habe nicht gedacht, dass Karsbach nach dem 3:1 noch einmal so kommt", äußerte sich eine glückliche, aber geschaffte TSV-Trainerin nach der Partie. Drei Minuten nach dem Gegentor hätte Melissa Pfeffer die Nerven von Sabine Müller und auch denen des TSV-Anhangs beruhigen können, als sie zwei Gegnerinnen ausspielte. Ihr Heber aber war viel zu lasch und wurde damit zur sicheren Beute von Mennig. Im Gegenzug war Conrad wieder bei einem Schuss von Jaqueline Mauer rechtzeitig zur Stelle. Der Abwehrverbund mit den stark spielenden Melanie Groß, Tamara Fries, Sophie Wintzheimer und der überraschend abgeklärt wirkenden U15-Spielerin Melanie Macht hatte nun Schwerstarbeit zu leisten. Außer einer Möglichkeit von Kleinhenz, die im letzten Augenblick von Fries gestört wurde, sprang für die Karsbacher dann nicht mehr heraus.
"Frickenhausen hat den Aufstieg verdient, denn sie haben auch eine gute Saison gespielt. Wir probieren es halt in der nächsten Saison wieder", lautete der Schlusskommentar von Laura Göbel. Sabine Müller hatte am Samstagabend nur elf Spielerinnen zur Verfügung. "Ich muss mich bei den U15-Mädels Melanie Macht, Kristin Ragati und Kim Pfeifroth bedanken, die kurzfristig eingesprungen sind und ihre Sache sehr gut gemacht haben."