Sonderehrung für Hüttenheims Michael Heisel
Autor: Siegfried Thomas
Hüttenheim in Bayern, Samstag, 17. November 2012
Das Engagement des Hüttenheimers Michael Heisel in seinem Verein erhält am Samstag Vormittag eine hohe Würdigung. Rund 25 Jahre ist er beim SV Hüttenheim in der Vereinsspitze. Selbst ein Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselte, bremste ihn nicht.
Zu einer Sonderehrung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat der Kreisehrenbeauftragte Ludwig Bauer heute 24 ehrenamtliche Mitarbeiter aus dem Fußballkreis Würzburg in das Schloss Grumbach in Rimpar eingeladen. Unter den zu Ehrenden ist auch der Hüttenheimer Michael Heisel.
Als Torwart war er bei den Schülern, in der Jugend und auch bei den Herren des SV Hüttenheim aktiv, bis ihn im Alter von 19 Jahren ein Unfall an den Rollstuhl fesselte. Nach einer kurzen Auszeit nahm der 49-Jährige wieder aktiv am Vereinsleben teil. Er sorgte dafür, dass der Rasen immer gemäht war, arbeitete als Beisitzer im Vereinsausschuss mit und wurde in den Wirtschafts- und Festausschuss berufen.
Als gelernter Bauzeichner stellte er die Pläne für die Umbauarbeiten am Sportheim her. Schließlich wurde er zum 2. Vorsitzenden gewählt - "das war für mich der einfachste Posten". Als der Kassier sein Amt zur Verfügung stellte, übernahm Heisel die Aufgabe, die Finanzen, des Vereins zu verwalten. Seit fast zehn Jahren übt er jetzt die Funktion aus und wird, wenn es die Gesundheit zulässt, auch weitermachen. "Der Posten ist nicht zu unterschätzen. Mein Vorgänger war Bankier und hatte es leichter. Mittlerweile habe ich mich gut hineingearbeitet, obwohl alles durch die Bürokratie nicht einfacher wird."
Ihm fehlt auch die Anerkennung der Bevölkerung für das Ehrenamt. "Ich lege keinen Wert darauf, dass jemand kommt und mir auf die Schultern klopft, das brauche ich nicht. Aber früher war es eine Würdigung, eine Funktion zu haben, das ist heute nicht mehr so. Wenn man früher einen Posten im Verein hatte, war es eine Ehre und man war im Dorf gut angesehen." Heutzutage interessiere es kein Schwein und die Arbeit würde nicht gewürdigt.
Aber Heisel, der seit zirka 25 Jahren in der Vereinsspitze mitarbeitet, lässt sich nicht entmutigen und wird seinem Sportverein weiterhin treu zur Seite stehen.
Bei den Fußballspielen, vor allem auswärts, trifft man ihn nur noch selten an. Sonntag ist für ihn der Tag, an dem er seiner Leidenschaft, dem Handbikefahren nachgeht und Touren von 50 bis 60 Kilometern zurücklegt.
Die Ehrungen nehmen Landrätin Tamara Bischof und der stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Fußball-Verbands, Rolf Eppelein, vor.