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SC Brünnau will zum Befreiungsschlag ausholen


Autor: Benny Krumpholz

Brünnau, Dienstag, 08. Januar 2013

Immer wieder tauchen Begriffe wie Pech und individuelle Fehler auf, wenn Brünnaus Trainer Jonny Guth über den mäßigen Tabellenstand seines Teams spricht.
Tobias Haas (SC Brünnau) wird vom Stadelschwarzacher Rene Rottendorf unter Druck gesetzt und entscheidet sich deshalb für einen weiten Befreiungsschlag. Solches soll auch in der Rückrunde gelingen. Foto: Schiersch


Ungewohnt weit unten in der Tabelle steht der SC Brünnau in der A-Klasse 4 Schweinfurt. Wir sprachen mit Spielertrainer Jonny Guth über die Hintergründe und die Perspektiven.

Ihr Team liegt aktuell auf Platz zwölf. Sie können nicht richtig zufrieden sein.

Jonny Guth: Natürlich, wobei es von Anfang an klar war, dass wir gegen den Abstieg spielen werden und nur versuchen können, so bald wie möglich einen gesicherten Mittelfeldplatz zu erreichen. Sicherlich sind ein paar Punkte weniger auf dem Konto, als ich mir erhofft hatte.

Was waren die größten Probleme in der Hinserie?
Vorwiegend waren es zu Beginn der Saison Abstimmungsprobleme zwischen Verteidigung und Mittelfeld. Zu einfache Fehlpässe im Aufbauspiel, gepaart mit individuellen Fehlern vom eigenen Torwart.

Und sehr viel Pech im Verlauf der Hinserie.

Während der Saison lief es kurzzeitig einmal richtig gut für den SC. Was klappte hier besser als davor und danach?
Wir spielten in dieser recht kurzen Serie komplett gegen Gegner, die ich auf Augenhöhe gesehen habe. Uns ist es gelungen, während dieser Zeit weniger Gegentore durch individuelle Fehler zu bekommen, als in der Phase zuvor. Im letzten Abschnitt der Hinserie fiel ich dann noch kurzfristig aus, zusätzlich einiger Stammkräfte, so dass es zu einem kleinen Bruch in unserem gewohnten Zusammenspiel geführt hat. Letztlich waren es jedoch sehr unglückliche Niederlagen, die immer wieder zu oft auf individuelle Fehler zurückzuführen waren. Auch unser Problem im Torhüter-Bereich wurde offen gelegt. Ohne Trainingsmöglichkeiten seitens der Torhüter, aufgrund beruflicher Situationen oder anderweitiger Sportarten, ist es natürlich auch schwer, sich eine gewisse Sicherheit zu erarbeiten. Letzten Endes bestrafte dies immer wieder die Mannschaft trotz toller Einstellung und Engagement.

Sie wechselten vor der Saison aus der Bezirksliga in die A-Klasse. Beschreiben Sie den Unterschied.
Es ist natürlich ein Unterschied im Spieltempo zu erkennen, den Ball länger halten zu können oder sogar zu müssen, da sich die Spielsituationen nicht so schnell entwickeln. Auch die Präzision im Pass-Spiel ist nicht die gleiche. Man muss sich mehr mit unberechenbaren Balleroberungen beschäftigen - Situationen, mit denen du in der Bezirksliga nicht rechnen konntest. Auch der Wechsel von drei auf einen Schiedsrichter lässt im Spiel nach vorne wieder ein bisschen umdenken, da Abseitssituationen wieder ganz anders bewertet werden können.

Erwarten Sie, dass Ihr Team noch einmal richtig in den Abstiegskampf verwickelt wird?
Wir werden uns definitiv damit beschäftigen, solange es noch dazu kommen kann. Wir haben nicht genug Punkte auf dem Konto, um zu sagen, wir wären nicht darin verwickelt. Und sollte uns nicht ein fulminanter Start gelingen, ist alles noch möglich.

Was gibt Ihnen Hoffnung auf Besserung in der Rückrunde?
Wir hatten so viele Spiele auf Augenhöhe, wo nur Pech eine Punkteteilung oder eine Niederlage herbeigeführt hatte. Wenn sich so etwas wirklich immer wieder ein bisschen ausgleicht, wir weiterhin an uns arbeiten und ein paar individuelle Fehler einschränken, dann wäre ein sicherer Mittelfeldplatz kein unerreichbares Ziel, sondern der absolut mögliche Verlauf.

Wie geht es mit Ihnen weiter? Bleiben Sie auch nach der Saison Trainer des SC Brünnau?
Das kann ich momentan noch nicht genau beantworten. Es kommt auf verschiedene Faktoren an. Ich höre im Moment sehr genau auf meinen Körper.
Nur wenn ich als Spielertrainer noch alles mit hundertprozentig reinem Gewissen geben kann, nur dann mache ich auch weiter. Andererseits werden der Verein und ich uns in Kürze noch einmal damit befassen, wo sich dann letzten Endes eine Entscheidung ergeben wird. An der Mannschaft oder dem Spaß am Ausführen des Trainerjobs wird es jedoch definitiv nicht scheitern.

Das Gespräch führte Benny Krumpholz.