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Gelingt dem TVE der große Sprung?


Autor: Simon Kiemer

Kitzingen, Freitag, 26. April 2013

Ein Sieg fehlt den Etwashäuser Damen noch, um Vizemeister zu werden. Trainerin Ela Flohr ist aber so oder so zufrieden mit der Saison - diesen Erfolg hatte schließlich niemand erwartet. Und in Rödelsee rechnet man auch nicht zwingend mit einem Erfolg in Waldbüttelbrunn - man wünscht es sich aber.
Nadine Arlt lässt sich von ihrer Gegenspielerin Claudia Schöfbeck nicht stören. Foto: Thomas


TV Etwashausen - HSG Fichtelgebirge (23:33; heute, 18 Uhr, Sickergrundhalle)

Heute können die Damen des TV Etwashausen in ihrem letzten Heimspiel eine herausragende Saison krönen: Ein Sieg gegen die HSG Fichtelgebirge würde die Gärtnerinnen nämlich auf Platz zwei der Tabelle hieven. Die Vizemeisterschaft in der Bayernliga wäre zweifelsohne der größte Erfolg in der Geschichte des Damenhandballs in Etwashausen. Zudem wäre ein weiterer Sieg ein schönes Abschiedsgeschenk für die scheidende Trainerin Ela Flohr, die den Verein nach nur einer Saison wieder verlassen muss.

Vorhaben erfüllt

"Mein Fazit nach dieser Saison fällt auf jeden Fall positiv aus. Wir können mit einem Sieg Zweiter werden. Wenn wir verlieren, sind wir Vierter, was ebenfalls hervorragend wäre und über unseren Erwartungen läge.

Ich habe mir vor der Runde vorgenommen, dass wir besser abschließen als im Vorjahr und das ist uns in jedem Fall gelungen", fasste Flohr unter der Woche zusammen.
Fraglich bleibt, weshalb man beim TVE mit der Erfolgstrainerin nicht weiter arbeiten wollte. Sie selbst sieht ihrem Abschied allerdings nicht mit Wehmut entgegen. "Die Möglichkeit, beim TVE zu trainieren, kam ohnehin kurzfristig und überraschend. Dieses eine Jahr war jetzt sehr schön, aber ich denke vorerst langt das. Viele Leute denken ja immer, das Trainerdasein sei so einfach, aber da gehört viel mehr dazu als nur die Spiele", gab Flohr Einblicke in ihre Gemütslage. Einem möglichen Engagement bei einem anderen Verein erteilte sie gleichwohl keine Absage.
"Dazu will ich nicht ,Nein' sagen. Ich habe durchaus Angebote vorliegen. Jetzt wollen wir aber erst einmal die Runde fertig spielen und dann will ich in mich gehen und mich mit meiner Familie beraten. Wenn ich bei einem Verein zusage, dann muss alles stimmen", blickt sie voraus.
Zunächst aber gilt es, noch ein Spiel mit dem TVE zu bestreiten. Einmal noch will Flohr ihre Mannschaft vor heimischen Publikum siegen sehen. Zumal mit der HSG Fichtelgebirge angesichts der 23:33-Hinspielniederlage noch eine Rechnung zu begleichen wäre. "Wir wollen dieses Spiel natürlich gewinnen. Bislang haben wir zu Hause noch keinen einzigen Punkt abgegeben und diese weiße Weste wollen wir natürlich wahren. Das haben wir uns schon seit Wochen vorgenommen", stellte Flohr klar. In die Partie geht ihre Mannschaft als Favorit, denn in den vergangenen Wochen präsentierten sich die Gärtnerinnen in herausragender Form.

Siegesserie fortsetzen

Acht Siege gelangen zuletzt in Folge, selbst der Meister aus Gröbenzell kam im Sickergrund mit 23:32 deutlich unter die Räder. Logisch, dass Flohr mit manchem Punktverlust aus der Hinrunde hadert. "Es wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Niederlagen wie in Ottobeuren schlagen natürlich auf den Magen. Schlechte Spiele passieren immer, aber manche hätten wir uns sparen können. Wir sind aber im Laufe der Saison gewachsen und am Schluss ist es für uns optimal gelaufen, auch weil wir dann von Verletzungen verschont geblieben sind", meinte Flohr.
Zum Abschied wünscht sich Ela Flohr die Vizemeisterschaft. Für die Zukunft traut sie dem TVE noch einiges zu. "Wenn die Mannschaft nicht durch Verletzungen geschwächt wird, kann sie auf jeden Fall oben mitspielen", erwartet Flohr ihre Mannschaft auch kommende Saison in der Spitzengruppe der Bayernliga.


DJK Waldbüttelbrunn - TSV Rödelsee (26:31: heute, 20 Uhr).

Rödelsee — Es ist also soweit. Der vorerst letzte Auftritt des TSV Rödelsee in der Bayernliga steht auf dem Programm. Nach zweiwöchigem Partymarathon muss sich die Mannschaft von Dusan Suchy ein letztes Mal aufraffen und die Strapazen eines Spiels über 60 Minuten auf sich nehmen.
Nach der letztwöchigen Pleite gegen Landshut dürften die TSVler auf einen guten Saisonabschluss hoffen und sich im Gegensatz zu letztem Samstag ordentlich aus der Meistersaison verabschieden. Es wird gleichzeitig das letzte Spiel in der Karriere von Michal Tonar sein. Nach der Partie in Waldbüttelbrunn hängt der Tscheche seine Schuhe endgültig an den Nagel.
In Waldbüttelbrunn dürfte der TSV auf einen hochmotivierten Gegner treffen, der dem TSV schon in Hinspiel vor eine schwierige Aufgabe stellte. Dort gewann aber Rödelsee am Ende deutlicher als die Begegnung verlief. Nur dank einer überragenden letzten Viertelstunde entschied der Spitzenreiter die Partie mit 31:26 für sich. Die DJK stellte mit neun Siegen am Stück zu Beginn der Rückrunde die wohl stärkste Mannschaft der Liga. Auch Rödelsees bis dato ärgster Verfolger aus Lohr musste sich der Mannschaft von Karoly Kovacs geschlagen geben. Erst die letzten beiden Spiele gingen gegen Erlangen II und den aktuellen Zweiten Fürstenfeldbruck verloren. Dabei erntete die Mannschaft um ihren Star Norbert Sutka auch bei der Niederlage gute Kritiken. Auch auf Grund der fehlenden Spannung des Meisters dürfte daher Waldbüttelbrunn als leichter Favorit in das letzte Saisonspiel starten.
Anschließend gehen beide Teams in die verdiente Sommerpause und können sich von den Strapazen einer langen Saison erholen. Für Rödelsee gilt es, Kräfte zu sammeln, um beim Trainingsstart erholt und mit vollem Elan das Projekt 3. Liga anzugehen, auf das sich der ganze Landkreis freut.