Ein Name bürgt für Qualität

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Die Woche
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Von einem Spielertrainer, der diesen Namen verdient und einem Leser-Lob handelt unser sportlicher Wochenrückblick.

Rückblende: In der Saison 2012/13 spielten die Fußballer des SV Gelchsheim eine Saison in der Kreisklasse Würzburg 2. Der Aufsteiger, der sich das Jahr zuvor in der Relegation als A-Klassen-Zweiter durchgesetzt hatte, stieg jedoch mehr oder weniger sang- und klanglos mit 20 Zählern wieder ab. Neun Punkte fehlten zum Klassenerhalt, was vielleicht auch daran lag, dass der Mannschaft des damaligen Trainers Christian Högler lediglich 37 Tore in 28 Spielen gelungen waren – die mit Abstand wenigsten aller 15 Mannschaften. Dafür hat sie mit 73 Gegentoren die meisten kassiert. Als Tabellenfünfter ging damals der SV Gaukönigshofen durchs Ziel. 53:45 lautete das Trefferverhältnis des Lokalrivalen. Knapp die Hälfte davon gingen auf das Konto des Spielertrainers, davon allerdings nur eines gegen Gelchsheim. Und heute: Mit 32 Treffern hat der SV Gelchsheim in der A-Klasse Würzburg 2 die zweitwenigsten Gegentore nach dem Tabellenzweiten SG Randersacker (25) einstecken müssen, mit 79 aber die mit Abstand meisten erzielt. 33 davon tragen die Handschrift des Spielertrainers. Der damalige Gaukönigshöfer Übungsleiter hieß so wie der heutige Gelchsheimer: Heiko Esser. Der 30-Jährige gehört zu der Art von Spielertrainern, die offensichtlich eine eingebaute Torgarantie haben.

2011/12 gelangen ihm 30 Treffer für Gaukönigshofen, 2012/13 noch 24, 2013/14 immerhin 22. Nach drei Jahren verließ Esser den Verein. Die Folge: Gaukönigshofen gelangen nur 27 Tore in 30 Spielen, was den Abstieg zur Folge hatte. Der Trainer heuerte beim A-Klassisten SV Fuchsstadt an, traf 24 Mal ins Schwarze, führte die Mannschaft auf Rang sieben und wurde doch nicht so richtig glücklich. Die Aufgabe in Gelchsheim reizte ihn mehr. Die Saison hat ihm Recht gegeben: Er wurde zum Meistertrainer! Dafür brachte Fuchsstadt in dieser Saison seinem Einjahres-Spielertrainer mit 3:1 (Gegentor: Esser) die einzige Heimniederlage bei. Außerdem war Essers zweiter Ex-Verein Gaukönigshofen der einzige, gegen den Meister Gelchsheim nicht gewinnen konnte (1:1, 0:1). Esser trifft also nicht nur, sondern dient auch noch als Motivationsschub für die Gegner . . . Motivierend war auch der Anruf von Thomas Zink. Der ehemalige Marktbreiter Fußballer lobte den Artikel des Kollegen Jürgen Sterzbach in der Montagsausgabe über die Marktbreit-Martinsheimer Niederlage in Feuchtwangen. „Genauso habe ich das Spiel auch gesehen.

“ Abgesehen davon, dass uns ein (seltenes) Lob natürlich freut, ist auch Zinks weitere Aussage bemerkenswert. „Solchen Einsatz erhoffte ich mir auch manchmal in der Allianz-Arena. Wenn die Amateurmannschaften immer so spielen würden wie Marktbreit-Martinsheim und Feuchtwangen in den beiden Relegationsspielen, könnte man getrost auf Fahrten nach München oder Nürnberg verzichten!“

Das freut nicht nur die Beteiligten, sondern möglicherweise auch Deutschlands obersten Amateur-Lanzenbrecher, Bayerns Fußballboss Rainer Koch. Erst ist seit 2004 BFV-Präsident und seit Oktober 2013 erster DFB-Vizepräsident für Amateurfußball und Angelegenheiten der Regional- und Landesverbände und setzt sich schon immer für die Amateure ein. So gesehen kann er sich den samstäglichen Pokalfinal-Fernsehmarathon in der ARD als Erfolg auf seine Fahnen heften.